Der Mythos von Orfeo ist eine Geschichte über die Macht und die Ohnmacht der Musik, und so ist es kein Zufall, dass mit diesem Stoff die Kunstform »Oper« entstanden ist: Die Uraufführung von Claudio Monteverdis »L’Orfeo« am 24. Februar 1607 im Palast...
Favola in musica in einem Prolog und fünf Akten
Libretto von Alessandro Striggio
In italienischer Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln
Premiere
30. April 2023
Kurz gefasst
Der Mythos von Orfeo ist eine Geschichte über die Macht und die Ohnmacht der Musik, und so ist es kein Zufall, dass mit diesem Stoff die Kunstform »Oper« entstanden ist: Die Uraufführung von Claudio Monteverdis »L’Orfeo« am 24. Februar 1607 im Palast des Herzogs von Mantua gilt als Geburtsstunde der Oper und war ein musikgeschichtliches Ereignis, das weit über Italien hinausstrahlte. Programmatisch lassen Claudio Monteverdi und sein Librettist Alessandro Striggio das Werk mit einem Prolog der personifizierten Musik beginnen. Claudio Monteverdi verband als erster die neue Idee eines deklamierend gesungenen Dramas mit der musikalischen Darstellung menschlicher Emotionen. In der Semperoper ist Claudio Monteverdis Oper nun zum ersten Mal in einer Neuinszenierung der Originalfassung zu erleben. Der Dirigent und Lautenist Wolfgang Katschner wird mit seinem Ensemble lautten compagney BERLIN mit historischen Instrumenten die Partitur zum Leben erwecken. Der gefragte Regisseur und Puppenspieler Nikolaus Habjan wird den Mythos in einem Zusammenspiel aus Sängerdarsteller*innen und lebensgroßen Puppen auf die Bühne bringen.
Handlung
Die Musik erzählt von der Geschichte des berühmten Sängers Orfeo. Sie will damit den Menschen Mut und Hoffnung schenken. Orfeo und Euridice wollen zusammen mit Hirten und Nymphen ihre Hochzeit feiern. Während Orfeo noch sein Glück besingt, unterrichtet ihn eine Botin, dass Euridice an dem Biss einer Schlange gestorben ist. Orfeo beschließt, in die Unterwelt zu gehen, um Euridice zurückzugewinnen oder selbst zu sterben. Die Hoffnung begleitet Orfeo bis an die Ufer des Flusses Styx, der die Unterwelt umfließt. Zwar kann er den Fährmann Caronte nicht bewegen, ihn ans andere Ufer zu bringen. Doch als Caronte einschläft, setzt er selbst ins Schattenreich über. Während ein Chor der Geister Orfeo zujubelt, streiten sich Proserpina und Plutone, das Königspaar der Unterwelt. Orfeo klagt sein Leid und bittet die Götter der Unterwelt, ihm Euridice zurückgeben. Proserpina, die von Orfeos Gesang gerührt ist, überzeugt ihren Gatten, die Bitte des Sängers zu gewähren. Plutone stellt jedoch eine Bedingung: Orfeo darf sich auf dem Weg zurück zu den Lebenden nicht nach Euridice umsehen. Aber Orfeo scheitert: Orfeo, der vor Euridice geht, blickt zurück – und verliert die Geliebte für immer. Zurück auf der Erde, beklagt Orfeo sein Schicksal, doch nur das Echo antwortet ihm. Apollo, Gott der Künste und Vater des Orfeo, erinnert ihn an die Vergänglichkeit von Glück und Schmerz auf der Erde und nimmt seinen Sohn zu sich in den Himmel.