Oper

Káťa Kabanová / Katja Kabanowa

Leoš Janáček

Oper in drei Akten Libretto vom Komponisten

Premiere 28. April 2024

In tschechischer Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln

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        Die Titelfigur Káťa Kabanová in Leoš Janáčeks gleichnamiger Oper leidet sehr in ihrer Ehe mit Tichon. Das Feuer leidenschaftlicher Liebe ist längst erloschen. Káťa bricht aus, liebt einen anderen Mann, Boris, und versucht somit auch, sich aus der toxischen Familiensituation zu lösen. Doch die Schuldgefühle wegen ihrer kurzzeitigen Affäre lassen sie nicht los.  

        Der tschechische Komponist Leoš Janáček (1854–1928) verfasste wie so oft selbst das Libretto. Als Vorlage diente ihm das fünfaktige Drama »Gewitter« des russischen Schriftstellers Alexander Ostrowski aus dem 19. Jahrhundert. Im Gegensatz zum Theaterstück verzichtet Janáček auf sozialgeschichtliche Details, sondern rückt die Menschen und ihre Beziehungen untereinander in den Fokus. Janáček ist es in »Káťa Kabanová«, uraufgeführt 1921 in Brünn, einmal mehr gelungen, anhand seiner vielschichtigen Partitur eine sehr innige musikalische Sprache zu schaffen, in der das Orchester einfühlsam die Gefühlszustände der Protagonisten ausdrückt. 

        Handlung

        1. Akt
        Der Lehrer Váňa Kudrjáš genießt die Ansicht der Wolga. Die friedliche Nachmittagsstimmung wird von einem Streit zwischen dem schroffen selbstbewussten Kaufmann Dikoj und seinem Neffen Boris gestört: Laut Testament seiner verstorbenen Großmutter muss Boris dem flegelhaften Onkel Respekt erweisen, sonst werden er und seine Schwester die Erbanteile beim Erreichen der Volljährigkeit nicht erhalten. Nach dem Gottesdienst kommt die Familie Kabanov nach Hause. Boris erzählt Kudrjáš, dass er in die junge Frau des Tichon Kabanov, Káťa, verliebt sei. Kudrjáš warnt Boris, Káťa nicht in Gefahr zu bringen. Die alte Witwe Kabanová (Kabanicha) beklagt sich, ihr Sohn Tichon würde sich seit seiner Hochzeit mehr um seine Frau als um seine Mutter kümmern. Der feige Tichon beschwert sich anschließend bei Varvara, der Ziehtochter der Familie, für die Káťa wie eine Schwester ist. Sie rügt Tichon für sein schlechtes Benehmen seiner Frau gegenüber. Im Haus der Kabanovs erzählt Káťa Varvara von ihrer glücklichen Kindheit und den Träumen, in denen sie fliegen kann. Sie erwähnt noch verzweifelt, dass sie sich in einen anderen Mann als ihrem Ehemann verliebt habe, auch wenn sie dieses Verhalten als Sünde betrachtet. Tichon tritt auf Befehl seiner Mutter eine Geschäftsreise nach Kazan an. Káťa fleht ihn an, sie mitzunehmen, Tichon lehnt dies aber ab. Dann bittet sie ihn, sie solle schwören, während seiner Abwesenheit keine fremden Menschen anzusehen noch anzusprechen. Kabanicha fordert ihren Sohn auf, Káťa Regeln für ihr Verhalten während seiner Reise aufzuerlegen. Tichon gehorcht seiner Mutter pflichtbewusst und reist schnell ab.

        2. Akt
        Kabanicha wirft Káťa vor, sie sei wegen der Abwesenheit ihres Mannes nicht ausreichend traurig. Nachdem Kabanicha gegangen ist, zeigt Varvara Káťa den Schlüssel für das Gartentor und fügt hinzu, wenn sie Boris sieht, wird sie ihm sagen, er solle dort auf Káťa warten. Von Verlangen überwältigt geht Káťa am frühen Abend in den Garten. Der besoffene Dikoj besucht Kabanicha, um bei ihr Gefallen zu finden, sie weist ihn aber ab. Kudrjáš wartet auf ein Treffen mit Varvara. Plötzlich erscheint Boris, nachdem er eine Nachricht von einer unbekannten Frau erhalten hat, um ein Treffen an derselben Stelle zu vereinbaren. Varvara erscheint und geht mit Kudrjáš am Fluss spazieren. Kurz danach erscheint Káťa. Nachdem Boris ihr seine Zuneigung erklärt hat, bleibt sie zunächst auf Abstand, bevor sie ihm auch ihre geheime Liebe für ihn gesteht. Dabei ist sich Káťa bewusst, dass sie für ihre glücklichen Stunden mit Boris teuer bezahlen wird.

        3. Akt
        Vor dem annähernden Sturm sucht Kudrjáš in einem heruntergekommenen Gebäude Schutz. Der erschrockene Dikoj kommt dazu. Kudrjáš versucht, ihn zu beruhigen, indem er von der neuen Erfindung des Blitzableiters erzählt. Daraufhin wird Dikoj wütend und erklärt, der Blitz sei keine Entladung der Elektrizität, sondern die Strafe Gottes. Nun erscheint Káťa in Begleitung von Tichon und Kabanicha. Verzweifelt und von Schuldgefühlen erdrückt gesteht Káťa, Boris während Tichons Abwesenheit getroffen zu haben. Sie fällt in die Arme ihres Mannes, bevor sie sich befreit und in den Sturm hinausläuft. Tichon und die Dienerin Glaša suchen Káťa in der Dunkelheit an der Wolga. Kudrjáš und Varvara wollen in Moskau ein neues Leben anfangen, Káťa irrt am Flussufer entlang. Ihr Geständnis hat ihr Schande statt Erleichterung gebracht und außerdem Boris gedemütigt. Sie möchte ihn aber ein letztes Mal sehen, um ihm von ihrer intensiven Liebe zu erzählen. Boris erzählt Káťa, dass er von seinem Onkel auf Geschäftsreise nach Sibirien geschickt werde. Die verwirrte Káťa nimmt Abschied von ihm. Während sich Káťa dem Fluss langsam nähert, stellt sie sich Vögel und Blumen auf ihrem Grab vor. Nach einem Augenblick der Besinnung stürzt sie sich in die Wolga. Tichon möchte seine Frau retten, wird aber von Kabanicha zurückgehalten. Daraufhin gibt er ihr die Schuld an Káťas Selbstmord. Nachdem Dikoj die Leiche von Káťa geborgen hat, betrauert Tichon bitterlich seine tote Frau. Die offensichtlich unberührte Kabanicha verbeugt sich feierlich vor den erschrockenen Umstehenden und bedankt sich bei ihnen für ihre Hilfe.

        Werkeinführung

        Leoš Janáčeks sechste Oper »Káťa Kabanová« ist eine packende Geschichte um eine Frau, die am Konflikt zwischen innerem Willen nach persönlicher Freiheit und an den äußeren Zwängen von Tradition und Moral zu Grunde geht. Káťa sucht ihre Rolle in der Gesellschaft und wird stets brutal zurückgewiesen und schließlich in den Tod gedrängt. Der Dramaturg Benedikt Stampfli gibt Einblicke in wichtige Aspekte des Werkes und der Inszenierung von Calixto Bieito.

        Porträtzeichnung des Dramaturgen Benedikt Stampfli
        Benedikt Stampfli, Dramaturg; Zeichnung Semperoper

        Zugehörige Veranstaltungen

        Vorstellung am

        11:00 Uhr

        Hörprobe

        Hörprobe

        Klangschätze aus der Geschichte der Semperoper

        »Káťa Kabanová« wurde am 14. August 1949 im Großen Haus der Staatstheater in der Regie von Heinz Arnold und unter der musikalischen Leitung von Ernst Richter zur Dresdner Erstaufführung gebracht. Lediglich ein Tag nach dieser Premiere wurde das Werk im Steinsaal des Dresdner Hygienemuseums mit spartanischer Vorkriegstechnik und »Wehrmachts-Tonschreibern« auf Tonband aufgenommen. Die Sopranistin Elfriede Trötschel, die an der Staatsoper Dresden von 1934 bis 1950 in zahlreichen lyrischen, später jugendlich-dramatischen Partien das Dresdner Publikum berührte, wurde dabei immer wieder als »die« ideale Káťa bezeichnet.

        Leider ging das originale Tonmaterial im Dresdner Funkhausarchiv verloren, weil die Inhalte für neue Aufnahmeprojekte gelöscht wurden. Die hier hörbare Aufnahme entstammt allerdings einer Tonbandkopie aus dem Berliner Funkhaus. Dort wurde das einst in Dresden aufgenommene Werk zur besseren Verständlichkeit zusätzlich durch Sprecher*innen gelesen und diese kurzen Textpassagen den jeweiligen Opernbildern vorangestellt.

        Grundsätzlich hatte es das Werk schwer im traditionsbeladenen und Strauss-verwöhnten Dresden der Nachkriegszeit. Noch dazu waren Lebensmittel rationiert. Die Menschen hungerten und frierten. Wer ins Theater wollte, musste zusätzlich zum Eintrittsgeld ein Brikett mitbringen.

        Elfriede Trötschel als Káťa, Arie aus dem 2. Akt »Bete! Bete nur! Und das Unglück packt dich doch« (»Vida! Neštěstí«) Aufnahme im Steinsaal des Hygienemuseum Dresden durch den Mitteldeutschen Rundfunk, Dirigat von Ernst Richter, Edition Staatskapelle Dresden. Vol. 16, »Káťa Kabanová«

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