Oper

Benvenuto Cellini

Hector Berlioz

Der Künstler von Morgen: ein karnevalesker und farbenprächtiger Ritt

Opéra-comique in drei Akten (Weimarer Fassung)
Libretto von Léon de Wailly und Auguste Barbier

In französischer Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln

Premiere
29. Juni 2024

Termine & Besetzungen

30
Fr
August 2024
19 Uhr
Veranstaltung liegt in der Vergangenheit
Dauer
19 – 21.45 Uhr
Eine Pause
Ort
Semperoper Dresden
Werkeinführung (kostenlos)
45 Minuten vor Beginn der Vorstellung im Opernkeller

Mit freundlicher Unterstützung der Stiftung Semperoper – Förderstiftung

19
Do
September 2024
19 Uhr
Veranstaltung liegt in der Vergangenheit
Dauer
19 – 21.45 Uhr
Eine Pause
Ort
Semperoper Dresden
Werkeinführung (kostenlos)
45 Minuten vor Beginn der Vorstellung im Opernkeller

Mit freundlicher Unterstützung der Stiftung Semperoper – Förderstiftung

29
So
September 2024
18 Uhr
Veranstaltung liegt in der Vergangenheit
Dauer
18 – 20.45 Uhr
Eine Pause
Ort
Semperoper Dresden
Werkeinführung (kostenlos)
45 Minuten vor Beginn der Vorstellung im Opernkeller

Mit freundlicher Unterstützung der Stiftung Semperoper – Förderstiftung

Kurz gefasst

Hector Berlioz (1803–1869) schafft in seiner frühen Oper Benvenuto Cellini, die 1838 in Paris uraufgeführt wurde, ein phänomenales Kunstwerk, das einen der bedeutendsten Künstler des 16. Jahrhunderts zum Protagonisten macht: Benvenuto Cellini. Zwar skizziert die Oper nur drei Tage – die Zeit zwischen Rosenmontag und Aschermittwoch 1532 in Rom – aus dem schillernden Leben des florentinischen Bildhauers, die jedoch stürmisch genug sind: Nach turbulenten Stunden im Treiben des Karnevals, bei dem Cellini einen Kontrahenten erschlägt, ist er am Ende dennoch der glückliche Sieger.

Für den phänomenalen und höchst differenzierten Umgang mit den Instrumenten in seinem Orchester war Hector Berlioz bekannt und fand viele Bewunderer u.a. auch Richard Wagner. Die vielfältige Partitur beinhaltet sowohl großflächig angelegte Tableaus mit ihren mitreißenden Chorszenen, bis hin zu kammertheatralen Situationen, die einzigartig instrumentiert sind. Dadurch schafft er ein karnevaleskes Stimmungsbild, das seinesgleichen sucht.

Handlung

1. Akt – Rosenmontag
Der päpstliche Schatzmeister Balducci ist verärgert, dass der Auftrag des Papstes, eine Perseus-Statue zu gießen, an Benvenuto Cellini und nicht an den persönlichen Bildhauer des Pontifex, Fieramosca, ging. Nachdem Balducci das Haus verlassen hat, da er vom Papst einbestellt wurde, steht seine Tochter Teresa am Fenster und hört einem übermütigen Karnevalslied von Cellini und seinen Kameraden zu. Sie schwankt zwischen ihren Gefühlen für Cellini, dem sie sich insgeheim versprochen hat, und dem Gehorsam gegenüber ihrem Vater, der sie mit Fieramosca vermählen will. Teresa empfängt Cellini bei sich. Gemeinsam entscheiden sie, am folgenden Karnevalstag verkleidet aus der Stadt zu fliehen. Ihr Plan wird jedoch vom eifersüchtigen Fieramosca belauscht. Alsbald kehrt Balducci zurück, und Cellini und Fieramosca müssen sich beide verstecken. Während Cellini fliehen kann, entdeckt Balducci den Lauscher und kocht vor Wut.

2. Akt – Karnevalsdienstag
Cellini, glücklich verliebt in Teresa, trifft sich mit seinen Freunden und Schülern in der Taverne, um zu zechen. Als der Wirt um Zahlung der Rechnung des Bacchanals bittet, stellt Cellini fest, dass sein Geldbeutel leer ist. Sein Lehrling Ascanio bringt Cellini Geld vom Papst, der einen Vorschuss bewilligt hat, mit der Bedingung, dass Cellini am kommenden Tag die Perseus-Statue fertigstellen wird. Cellini schwört es und die Zeche kann beglichen werden. Doch Cellini und seine Freunde echauffieren sich darüber, dass der päpstliche Schatzmeister einen derart knapp bemessenen Betrag berechnet hat, und wollen Balducci deswegen einen Streich spielen. Fieramosca hat währenddessen seinem Freund Pompeo von Cellinis und Teresas Fluchtplan erzählt. Sie wollen diesen durchkreuzen, indem sie in der gleichen Verkleidung wie Cellini und Ascanio erscheinen und so eine Unterscheidung für Teresa unmöglich machen. Mitten im Karnevalsgetümmel plagt Teresa in Begleitung ihres Vaters das Gewissen wegen der bevorstehenden Flucht; Cellini und Ascanio freuen sich darüber, dass alsbald das Gaukler-Spiel im Cassandro-Theater beginnt. Bei diesem Schauspiel wird der päpstliche Schatzmeister übel aufs Korn genommen. Empört beschließt Balducci, sich an den Urhebern zu rächen. Als sich Cellini und Ascanio Teresa maskiert nähern, tauchen im gleichen Moment mit derselben Verkleidung Fieramosca und Pompeo auf. Es kommt zu einer blutigen Auseinandersetzung, bei welcher Cellini Pompeo ersticht. Cellini wird zunächst vom Volk festgehalten, kann dann jedoch fliehen, weil ein Kanonenschuss das Ende des Karnevals einläutet und somit ein großer Tumult entsteht. Panisch sucht das Volk nach dem Mörder und greift Fieramosca auf, den es wegen seiner Verkleidung mit Cellini verwechselt.

3. Akt – Aschermittwoch
Teresa unterhält sich mit Ascanio über die Geschehnisse des Vortags. Beide sind glücklich, als sie sehen, dass Cellini unversehrt zurückkehrt. Aufgrund des Mordes will er nun mit Teresa unbedingt fliehen, ohne jedoch den Auftrag des Papstes fertigzustellen. Doch zur Flucht kommt es nicht, denn Balducci stellt Cellini zur Rede und überschüttet seine Tochter mit Vorwürfen. Wutentbrannt teilt er dem herbeieilenden Fieramosca und Teresa mit, dass sie noch heute heiraten werden. Papst Clemens VII. wird Zeuge des Aufruhrs und befiehlt, dass ein anderer die Perseus-Statue vollenden solle. Doch weil Cellini androht, sein Modell zu zerstören, gewährt das christliche Oberhaupt dem Bildhauer schließlich eine Gnadenfrist und stellt Straffreiheit in Aussicht. Cellini willigt ein, doch fordert zudem Teresas Hand. Der Papst gestattet seinen Wunsch. Sofort macht sich der Künstler ans Werk. Da jedoch nicht genügend Metall vorhanden ist, lässt er sämtliche Statuen aus seiner Werkstatt einschmelzen. Dadurch schafft Cellini das Unmögliche: Die Perseus-Statue ist gegossen, seine mörderische Tat wird ihm vergeben, er darf Teresa zur Frau nehmen und vom Volk und dem Klerus wird er als genialer Künstler triumphal gefeiert.

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Stücktrailer

Trailer

Making-of

Interview mit Barbora Horáková & Peter Theiler

„Es ist mir eine persönliche Freude, eine meiner Lieblingsopern in der Inszenierung von Barbora Horáková als letzte Neuproduktion meiner Dresdner Intendantenzeit ins französische Repertoire der Semperoper Dresden übergeben zu können. Diese fulminante wie furiose Künstleroper des romantischen Musikberserkers Hector Berlioz wurde an der Semperoper vor knapp 100 Jahren zum letzten Mal inszeniert und fasziniert bis heute mit ihrer Mischung aus Komik und Tragik, römischem Karnevalsrausch und dem unbedingten Willen, etwas Großes und künstlerisch Überwältigendes zu schaffen.” - Peter Theiler
Making-of

Interview mit Giampaolo Bisanti

Die anspruchsvolle, bereits Wagner zutiefst beeindruckende Partitur von Benvenuto Cellini ist bekannt für ihre brillante Orchestrierung, die außergewöhnlichen Anforderungen, die sie an die Solist*innen stellt, sowie die großartigen Chorszenen. Unter dem Dirigat von Giampaolo Bisanti kommt Hector Berlioz Opéra-comique in der Weimarer Fassung am morgigen Samstag zur Premiere.
Making-of

Interview mit Dr. Claudia Kryza-Gersch

Wer war Benvenuto Cellini? Gemeinsam mit der Kunsthistorikerin und Kuratorin Claudia Kryza-Gersch gehen wir dieser Fragen in den Alten Meistern der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) nach. So viel können wir verraten, Genie und Wahnsinn liegen ganz nah beieinander.

Werkeinführung