Oper

Le Grand Macabre

György Ligeti

Der Menschheit hat das letzte Stündlein geschlagen. Der Weltuntergang steht bevor, und Nekrotzar, der furchterregende Große Makabre, entsteigt seinem Grabe, um das Ende der Zeiten zu verkünden.

Oper in zwei Akten
Libretto von Michael Meschke und György Ligeti, frei nach Michel de Ghelderodes Schauspiel »La Balade du Grand Macabre«

In deutscher Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln

Premiere
3. November 2019

Kurz gefasst

Der Menschheit hat das letzte Stündlein geschlagen. Der Weltuntergang steht bevor, und Nekrotzar, der furchterregende Große Makabre, entsteigt seinem Grabe, um das Ende der Zeiten zu verkünden. Als Gehilfen nimmt er sich Piet vom Fass, einen Trinker vor dem Herrn – und los geht der apokalyptische Ritt durch Breughelland. Breughelland, das ist ein Sodom und Gomorrha voller Suff und Sex, regiert vom infantilen Prinzen Go-Go, korrupten Ministern und perversen Hofschranzen, bewohnt von einem verängstigten und entmündigten Volk und kontrolliert von der Geheimen Politischen Polizei. Uraufgeführt 1978, gilt die Anti-Anti-Oper »Le Grand Macabre« des ungarischen Komponisten György Ligeti heute als eines der wirkungsvollsten Musiktheaterwerke der vergangenen Jahrzehnte. In einem höchst unterhaltsamen Mix aus mittelalterlichem Mysterienspiel, absurdem Klamauk und schwarzem Humor erzählt Ligeti zu einer zitatenreichen virtuosen Komposition die Geschichte vom Weltuntergang, der zum guten Ende nicht eintritt, sondern im kollektiven Besäufnis verschlafen wird.

Handlung

Auf einem verlassenen Friedhof im imaginären Breughelland im »soundsovielten« Jahrhundert entdeckt Piet vom Fass das Liebespaar Amanda und Amando, das einen ungestörten Schlafplatz für ausgiebigen Beischlaf sucht und begegnet Nekrotzar, dem großen Makabren, der sich als der Tod ausgibt. Sein Plan: Noch heute soll um Mitternacht mit Hilfe eines Kometen die Welt vernichtet werden. Piet wird sein Knecht, auf dem Nekrotzar in die Stadt reitet. Währenddessen drangsaliert Mescalina ihren Gatten, den Hofastrologen Astradamors auf das Schändlichste. Er beobachtet die Sterne, sie träumt von einem potenten Liebhaber, der ihr in Gestalt Nekrotzars prompt erscheint. Nekrotzar beißt Mescalina zu Tode, verkündet einmal mehr den Weltuntergang und zieht weiter zum Palast des Fürsten Go-Go. Hier tyrannisieren der schwarze und der weiße Minister einen notorisch infantilen Fürsten, Gepopo – der Chef der Geheimen Politischen Polizei – warnt vor dem widerständigen Volk, der Polizeichef verkündet die Ankunft des Kometen und des Großen Makabren. Die Situation droht zu eskalieren – am Ende saufen und feiern Volk, Piet vom Fass, Nekrotzar und Astradamors dem Ende entgegen. Plötzlich eine gewaltige Explosion, Angstschreie, der bedrohliche Schein des Kometen; allein Nekrotzar ist bereits zu betrunken, um die Welt zu zerschmettern. Am nächsten Morgen glauben Piet vom Fass und Astradamors sich tot. Fürst Go-Go meint der einzige Überlebende zu sein und die scheintote Mescalina stürzt sich auf Nekrotzar und rechnet mit den Ministern ab. Da bemerken Piet und der Astrologe: »Wir haben Durst: Ergo wir leben.« Enttäuscht und blamiert macht sich der Große Makabre aus dem Staub. Amanda und Amando haben von all dem nichts mitbekommen und so steht am Ende die Erkenntnis: »Fürchtet den Tod nicht, gute Leute! Irgendwann kommt er, doch nicht heut! Lebt so lang in Heiterkeit!« 

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Making-of

Le Grand Macabre – Making-of (1)

Nach dem Erfolg mit Moses und Aron von Arnold Schönberg inszeniert der katalanische Regisseur Calixto Bieito die Dresdner Erstaufführung der selten gespielten Oper Le Grand Macabre von György Ligeti zusammen mit Omer Meir Wellber als Musikalischem Leiter und seinem Team um Rebecca Ringst (Bühne), Ingo Krügler (Kostüme) und Sarah Derendinger (Video).
Making-of

Le Grand Macabre – Making-of (2)

In der Mitte des Bühnenbildes von Rebecca Ringst prangt in der Neuinszenierung von Le Grand Macabre eine riesige Erdkugel. Videokünstlerin Sarah Derendinger nutzt diese Kugel als Projektionsfläche für die inneren Bilder – sie zeigt den Teil des Fühlens und Denkens der Figuren, der uns auf der Bühne verborgen bleibt.
Making-of

Le Grand Macabre – Making-of (3)

Wir sind ein Pauker und drei Schlagzeuger, und jeder der drei Schlagzeuger hat gefühlt 50 Instrumente, sagt Solo-Percussionist Simon Etzold. György Ligetis Musik unterstreicht den apokalyptisch-slapstickhaften Totentanz mit einem ganzen Arsenal aus Klängen, Geräuschen, musikalischen Zitaten und Parodien. Das Orchester wurde um Tasteninstrumente und viel Schlagwerk erweitert – unter anderem mit den berühmten zwölf Autohupen für die Ouvertüre. So wechselt der komplexe Klang zwischen Reihenstrukturen, Clusterbildungen und Klangflächen ähnlich denen in Ligetis Atmospheres, zitathaften Phrasen, rhythmisiertem, die Sprechmelodie nachzeichnenden Gesang und gestenreicher, comicartiger Filmmusik. Omer Meir Wellber fasst es so zusammen: Es ist alles anders bei dieser Oper.
Stücktrailer

Le Grand Macabre

Der Menschheit hat das letzte Stündlein geschlagen. Der Weltuntergang steht bevor, und Nekrotzar, der furchterregende Große Makabre, entsteigt seinem Grabe, um das Ende der Zeiten zu verkünden. Als Gehilfen nimmt er sich Piet vom Fass, einen Trinker vor dem Herrn – und los geht der apokalyptische Ritt durch Breughelland. Breughelland, das ist ein Sodom und Gomorrha voller Suff und Sex, regiert vom infantilen Prinzen Go-Go, korrupten Ministern und perversen Hofschranzen, bewohnt von einem verängstigten und entmündigten Volk und kontrolliert von der Geheimen Politischen Polizei. Uraufgeführt 1978, gilt die Anti-Anti-Oper Le Grand Macabre des ungarischen Komponisten György Ligeti heute als eines der wirkungsvollsten Musiktheaterwerke der vergangenen Jahrzehnte. In einem höchst unterhaltsamen Mix aus mittelalterlichem Mysterienspiel, absurdem Klamauk und schwarzem Humor erzählt Ligeti zu einer zitatenreichen virtuosen Komposition die Geschichte vom Weltuntergang, der zum guten Ende nicht eintritt, sondern im kollektiven Besäufnis verschlafen wird.