Oper

La traviata

Giuseppe Verdi

Melodramma in drei Akten Libretto von Francesco Maria Piave

Premiere 2. Oktober 2022

In italienischer Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln

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                                  Stück-Info

                                  »La traviata« – direkt übersetzt »Die vom Wege Abgekommene«, meint die Pariser Kurtisane Violetta Valéry, die sich, durch eine Lungenkrankheit bereits dem Tode geweiht, gegen ihre Lebensweise und alle Vernunft in Alfredo Germont verliebt und in ihrem Drang nach Freiheit und Glück schließlich an den bürgerlichen Moralvorstellungen scheitert. Bei ihrer Uraufführung 1853 in Venedig provozierte diese Geschichte einen Skandal: Eine Oper über eine Kurtisane, die an Tuberkulose stirbt und noch dazu einer real existierenden Frau der Pariser Gesellschaft nachempfunden ist, war für die damalige Zeit eine unerhörte Neuerung. Fokussiert auf die Dreiecksbeziehung zwischen Violetta, ihrem Geliebten Alfredo und dessen Vater erschuf Verdi vor allem mit der Figur der Violetta einen Charakter, dessen emotionale Bandbreite das Publikum zwischen lyrisch geführten Belcantostellen und überwältigenden musikdramatischen Ausbrüchen in seinen Bann zieht. Regisseurin Barbora Horáková Joly erzählt »La traviata« in der schillernden Welt des Varietés des 19. Jahrhunderts.

                                  Handlung

                                  1. Akt
                                  Violetta Valéry ist eine der schönsten und umschwärmtesten Damen der Pariser Halbwelt, die in ihrem Salon rauschende Feste gibt und das Leben selbst feiert. Auf einem dieser Feste ist auch der junge Alfredo Germont zugegen und wird von der Gastgeberin aufgefordert, einen Trinkspruch zu geben. Er singt ein Loblied auf die Liebe, kann Violetta damit aber zunächst nicht sonderlich beeindrucken. Sie empfindet ihr größtes Glück im Genuss und anderen einfachen Freuden des Lebens. Als sich die Gesellschaft zum Tanz begibt, erleidet die an der Schwindsucht erkrankte Violetta einen Schwächeanfall und muss zurückbleiben. Alfredo bleibt bei ihr und erklärt ihr spontan seine Liebe. Er fragt sie, wann er wiederkommen dürfe und Violetta schenkt ihm daraufhin ihre Lieblingsblume, eine Kamelie. Wenn diese verwelkt sei, solle Alfred wiederkommen. Als er fort ist, bleibt Violetta ihren widersprüchlichen Empfindungen allein überlassen. Einerseits liebt sie dieses Leben in Lust und Freiheit, sehnt sich aber gleichzeitig nach einer engen Bindung an einen Menschen und das Leben fern der oberflächlichen Pariser Gesellschaft. 

                                  2. Akt
                                  Violetta und Alfredo sind ein Paar geworden und sie verbringen eine glückliche Zeit auf dem Land bei Paris. Von Annina, der Dienerin Violettas, erfährt Alfredo, dass Violetta Wertsachen zu verkaufen beabsichtige, um ihr gemeinsames Glück hier draußen weiter zu finanzieren. Alfredo beschließt daraufhin, selbst nach Paris zu reisen, um das nötige Geld aufzutreiben. Kaum ist er fort, erscheint ein Mann in Violettas Haus, den sie zunächst für den Käufer ihres Landsitzes hält und der sich als Alfredos Vater, Giorgio Germont, zu erkennen gibt. Eindringlich verlangt er von Violetta das Ende ihrer Liebschaft mit seinem Sohn. Der Bräutigam von Alfredos Schwester drohe, die Verlobung zu lösen, falls Alfredo sich nicht von ihr lossage. Violetta entschließt sich, für das Lebensglück einer anderen ihr eigenes zu opfern. Als Alfredo zurückkommt, entzieht sie sich ihm und reist heimlich nach Paris ab, um am Abend bei dem Ball ihrer Freundin Flora wieder in der Gesellschaft zu erscheinen. Alfredo lässt sie einen Brief zukommen, in dem sie ihm ihren Entschluss mitteilt, sich von ihm zu trennen. Alfredo ist fassungslos. Als er Floras Einladung findet, macht er sich rasend vor Eifersucht ebenfalls auf den Weg nach Paris, um Violetta zur Rede zu stellen. Er trifft sie auf dem Fest am Arm ihres früheren Liebhabers Baron Douphal, den sie vorgibt, innig zu lieben. Alfredo fordert den Baron zum Duell und wirft Violetta vor den Augen der Festgesellschaft ein Bündel Geldscheine ins Gesicht, als Bezahlung für ihre »unschätzbaren Dienste«. Violetta bricht zusammen. Alle Beteuerungen ihrer Liebe an Alfredo und die Zurechtweisung Alfredos durch seinen Vater, nützen nichts. Nach dem Duell mit Douphal muss Alfredo ins Ausland fliehen.

                                  3. Akt
                                  Violettas Lebenswille ist gebrochen. Allein und vom Tode gezeichnet lebt sie in ihrer Pariser Wohnung. Als Alfredo von seinem Vater die wahren Beweggründe für Violettas Trennung erfährt, eilt er unverzüglich zurück nach Paris an ihr Krankenbett. Verzweifelt bittet er sie um Verzeihung. Überwältigt von seiner Liebe erholt sich Violetta noch einmal für einen Augenblick. Doch es ist zu spät. Zum Abschied übergibt sie ihm ein Medaillon mit ihrem Bild und stirbt in seinen Armen. Gemeinsam mit seinem Vater bleibt Alfredo in Reue und Verzweiflung zurück.

                                  Werkeinführung

                                  »La traviata« ist ein vielfarbiger Klassiker des Opernrepertoires und Giuseppe Verdis Bekenntnis zu einem Musiktheater, das das Tiefmenschliche auf der Bühne zeigt. An der Semperoper ist die Oper aus dem Jahr 1853 in einer Neuproduktion in der Regie von Barbora Horáková Joly zu sehen. Operndramaturgin Juliane Schunke gibt Einblicke in Giuseppe Verdis vielschichtig-psychologisches Werk.

                                  Porträtzeichnung der Dramaturgin Juliane Schunke
                                  Juliane Schunke, Dramaturgin; Zeichnung nach einem Foto von Ian Whalen

                                  Pausengespräch mit Ralph Lederer

                                  Kostümdirektor Ralph Lederer erzählt im Pausengespräch, wie man in Produktionen wie z.B. »La traviata« vom ersten Kostümentwurf zum fertigen Kleid oder Anzug auf der Bühne kommt: Kostüme bestimmen neben dem Bühnenbild im Wesentlichen die Ästhetik einer Inszenierung. Sie zeichnen das Bild einer Epoche, eines historischen Ereignisses oder die Überzeitlichkeit einer Geschichte nach. Unabhängig von den Ideen des/ der Kostümbildner*in bedeutet das für die Kostümabteilung der Sächsischen Staatstheater einen enormen Umfang an Planung, Zuschnitt und feinster Näharbeit.

                                  Porträtzeichnung von Ralph Lederer, Direktor der Kostümwerkstätten
                                  Ralph Lederer, Direktor der Kostümwerkstätten; Zeichnung nach einem Foto von privat

                                  Romanauszug

                                  Impressionen von Luxus

                                  Ausschnitt aus dem Roman »Die Kameliendame» von Alexandre Dumas, dem Jüngeren (1848)

                                  Am folgenden Tag begab ich mich in die Rue d’Antin Nr. 9. Es war noch früh, und dennoch fand ich die Wohnung schon voller Besucher, darunter auch Damen, und obgleich sie in Samt gekleidet und in Kaschmirschals gehüllt waren und vor der Tür ihre eleganten Coupés stehen hatten, betrachteten sie doch mit Erstaunen und sogar Bewunderung den Luxus, der sich dort ihren Blicken darbot.

                                  Gleich darauf verstand ich diese Bewunderung und dieses Erstaunen, denn als ich ebenfalls daranging, die Dinge in Augenschein zu nehmen, konnte ich unschwer erkennen, dass ich mich im Hause einer ausgehaltenen Frau befand. Und wenn es etwas gibt, was Damen von Welt zu sehen begehren – und dies waren Damen von Welt –, so sind das die Wohnungen jener Frauen, deren vorbeifahrende Equipagen täglich die ihren in den Schatten stellen, die wie sie selbst, und noch dazu gleich nebenan, ihre Loge in der Oper und im Théâtre des Italiens haben und in Paris schamlos und verschwenderisch ihre Schönheit, ihren Schmuck und ihre Skandale vor aller Augen ausbreiten.

                                  Diese hier war tot: Die tugendhaftesten Frauen durften sich also bis in ihr Schlafzimmer vorwagen. Der Tod hatte die Luft dieses prachtvollen Sündenpfuhls gereinigt, und schließlich hatten sie – falls es nötig war – die Entschuldigung, dass sie gar nicht gewusst hatten, zu wem sie gingen. Anschläge hatten sie gelesen, und nun wollten sie sich betrachten, was diese versprachen und im Voraus ihre Entscheidung treffen; nichts einfacher als das. Was sie nicht hinderte, inmitten all dieser Herrlichkeiten nach den Spuren des Kurtisanenlebens auszuspähen, über das man ihnen zweifellos die seltsamsten Dinge berichtet hatte.
                                  Aber leider hatte die Göttin ihre Geheimnisse mit ins Grab genommen, und obgleich die Damen sich die beste Mühe gaben, konnten sie nur noch das aufspüren, was nach dem Tod der Bewohnerin zu veräußern war, und nichts von alledem, was sie zu Lebzeiten anzubieten hatte.

                                  Doch auch sonst gab es übergenug Dinge, die man gern erstanden hätte. Die Einrichtung war stattlich. Rosenholzmöbel aus der Werkstatt des berühmten Boulle, Vasen aus Sèvres und China, Meißener Porzellanfigürchen, Satin, Samt und Spitzen – es fehlte an nichts.

                                  Ich schlenderte durch die Wohnung und folgte den vornehmen Damen, die mir in ihrer Neugier zuvorgekommen waren. Sie betraten ein Zimmer, das ganz mit persischem Soff ausgekleidet war, und ich wollte gerade ebenfalls hineingehen, als sie es auch schon wieder verließen, mit einem Lächeln und Gebaren, als seien sie über diese weitere Kuriosität recht beschämt. Da verlangte mich nur um so lebhafter danach, dieses Zimmer zu betreten. Es war das vollständig erhaltene Ankleidezimmer der Verstorbenen und zeugte bis in die winzigsten Einzelheiten von ihrer unstillbaren Verschwendungssucht.

                                  Auf einem großen Tisch an der Wand, der wohl drei Fuß hoch und sechs Fuß lang war, glänzten all die Schätze von Aucoc und 0diot. Es handelte sich dabei um eine ganz herrliche Sammlung, und nicht einer dieser tausend Toilettengegenstände, deren eine Frau wie diese hier bedurfte, war aus einem anderen Metall als Silber oder Gold. Dennoch durfte diese Sammlung wohl erst nach und nach zusammengetragen worden sein, und es war nicht ein und dieselbe Liebschaft, die sie vervollständigt hatte.

                                  Mich konnte der Anblick des Ankleidezimmers einer Kurtisane nicht schrecken, und so machte ich mir ein Vergnügen daraus, jedes einzelne Ding, was auch immer es sein mochte, in Augenschein zu nehmen, wobei ich bemerkte, dass all diese herrlich ziselierten Utensilien unterschiedliche Initialen und verschiedene Kronen trugen.

                                  Während ich mir so all die Sachen betrachtete, deren jede mir die Prostitution des armen Mädchens vor Augen führet, musste ich mir sagen, dass Gott ihr gnädig gewesen war, da er sie vor der üblichen Buße bewahrt und sie hatte sterben lassen, solange sie noch Luxus und Schönheit besaß, noch bevor das Alter nahte, dieser erste Tod, den Kurtisanen sterben. 

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