Ballett

Romeo und Julia

David Dawson

Es ist eine der größten Liebesgeschichten der abendländischen Literatur. Sie erzählt von der Liebe und dem Schicksal des jungen Romeo und seiner Julia, die durch tiefsitzenden Hass und alten Streit nicht zueinanderkommen und erst im Tod vereint sein...

Ballett in drei Akten
Musik: Sergej Prokofjew: Romeo und Julia, op.64. Mit einem Prolog von Sergej Prokofjew, Adrian Piotrowski, Leonid Lawrowski und Sergej Radlow.

Moskauer Fassung

Premiere
5. November 2022

Kurz gefasst

Es ist eine der größten Liebesgeschichten der abendländischen Literatur. Sie erzählt von der Liebe und dem Schicksal des jungen Romeo und seiner Julia, die durch tiefsitzenden Hass und alten Streit nicht zueinanderkommen und erst im Tod vereint sein können. Unzählige Male ist William Shakespeares Liebesdrama bereits in Theater, Oper und Tanz neu interpretiert und für den Film adaptiert worden, oft mit tagespolitischen Aktualisierungen und moderne Sichtweisen widerspiegelnd. Sergej Prokofjews berühmte Ballettmusik erhielt ihre heute gespielte Fassung durch die Kreation von Leonid Lawrowski für das Kirow-Ballett 1940 in St. Petersburg. In Dresden war »Romeo und Julia« erstmals 1955 zu erleben. 2022 kreierte der britische Choreograf und Associate Choreographer des Semperoper Ballett, David Dawson, mit »Romeo und Julia« sein insgesamt viertes abendfüllendes Ballett. Dawsons Vision des Stückes ist eine Welt voller Gegensätze, in der sich mit den Mitteln des Tanzes zwischen Ordnung und Chaos, Zartheit und Stärke die Geschichte in ihrer ganzen Tragik und Schönheit entfaltet.

Handlung

Erster Akt
Inmitten einer Menschenmenge auf dem Stadtplatz versucht der junge Romeo die Aufmerksamkeit von Roseline, einer Capulet, zu erregen. Begleitet wird er von seinen treuen Freunden Mercutio und Benvolio. Der Vormittag wird durch die Ankunft Tybalts, des Neffen Capulets, und seiner Leibwächter gestört. Tybalt, besonders wegen seiner Grausamkeit und Gewaltbereitschaft gefürchtet, wird von Mercutio verspottet und Benvolio zettelt eine Schlägerei an. Da erscheint Capulet mit seinen Wachen und stellt die Ordnung mit Gewalt wieder her. Mercutio und Benvolio planen indessen, sich auf den Maskenball zu schleichen, der an diesem Abend im Palast der Capulets stattfindet. Sie überreden Romeo, sie zu begleiten. Auf dem Ball führen Capulet und seine Lady ihre Gäste zu einem Tanz an. Als Romeo nach Roseline Ausschau hält, sieht er plötzlich Capulets Tochter Julia. Sie wird gerade dem jungen Paris vorgestellt, den ihre Eltern für sie als Bräutigam ausgesucht haben. Als Romeo und Julia einander gewahr werden, ist es für beide Liebe auf den ersten Blick. Tybalt entdeckt sie zusammen und berichtet den Capulets von den Eindringlingen. Doch sie wollen vor ihren Gästen keinen Ärger und erlauben ihnen zu bleiben. Nach dem Fest versteckt sich Romeo in die Gärten der Capulets in der Hoffnung, Julia wiederzusehen. Julia tritt auf den Balkon. Sich unbeobachtet wähnend, gesteht sie sich selbst ihre Liebe zu Romeo ein. Romeo gibt sich ihr zu erkennen und hier nun, endlich allein, bekennen sie sich zu ihrer Liebe. Mit einem Kuss besiegeln sie ihr Schicksal und Romeo flieht, bevor er entdeckt werden kann. 

Zweiter Akt
Auf der Suche nach Romeo mischt sich Julias Amme am nächsten Tag unter die Menschenmenge auf dem Platz. Sie übergibt Romeo einen Brief von Julia, die ihn bittet, sich mit ihr in der Kapelle von Bruder Laurence zu treffen, der die beiden heimlich trauen soll. Romeo eilt zur Kapelle und Bruder Laurence segnet die Verbindung der beiden. Währenddessen sucht Tybalt in der Stadt nach Romeo, trifft aber nur auf Mercutio und Benvolio. Spielerisch provoziert Mercutio den Capulet – sehr zur Freude der Bürger. Da kehrt der überglückliche Romeo zurück. Tybalt richtet seinen Zorn gegen ihn, doch Romeo will Frieden schließen. Mercutio, der Romeo verteidigen will, wird während des Kampfes mit Tybalt tödlich verwundet und stirbt in Romeos Armen. Zutiefst bestürzt und blind vor Zorn greift Romeo Tybalt an. Romeo tötet Tybalt und Benvolio drängt Romeo zur Flucht aus Angst vor dem Zorn der Capulets.

Dritter Akt
Im Morgengrauen erwachen Romeo und Julia, nachdem sie ihre Hochzeitsnacht miteinander verbracht haben. Julia ist verzweifelt und fleht Romeo an zu bleiben. Aber er muss fliehen, bevor er entdeckt wird. Kurz darauf erscheinen die Capulets in Julias Zimmer. Um die Ruhe wiederherzustellen, besteht ihr Vater darauf, dass sie unverzüglich Paris heiraten soll. Sie bittet und wehrt sich, aber es nützt nichts. In ihrer Verzweiflung begibt sie sich zu Bruder Laurence und bittet ihn um Hilfe. Er gibt ihr einen Trank, der sie in einen todesähnlichen Schlaf versetzen wird, und verspricht, Romeo eine Nachricht zu schicken, um sie aus der Gruft der Capulets zu entführen. Nach ihrer Rückkehr in den Palast täuscht Julia ihre Zustimmung zur Hochzeit mit Paris vor, trinkt aber später allein in ihrem Zimmer den Schlaftrank. Am nächsten Morgen kommen ihre Freunde, um sie für die Hochzeit vorzubereiten, finden aber ihren scheinbar leblosen Körper vor. 

Julia liegt in der Gruft und wird betrauert. Romeo hat die Nachricht erreicht, dass Julia tot sei. In seiner Hoffnungslosigkeit eilt er zur Gruft. Von Trauer überwältigt, trinkt er Gift. Als Julia aus ihrer Betäubung erwacht, erblickt sie Romeo und, weil sie nicht ohne ihn leben will, tötet sie sich mit seinem Dolch.

Entdecken

Making-of

Romeo und Julia – Making-of (1)

Der international renommierte, britische Choreograf David Dawson bringt am 5. November mit dem Semperoper Ballett eine Neukreation von Romeo und Julia auf die Bühne. Zur emotional packenden und einfühlsam komponierten Musik Sergej Prokofjews erzählt Dawson Shakespeares Meisterwerk auf eine neuartige Weise, indem er seinen ästhetischen Fokus auf das Ausleben von Leidenschaft und Freiheit legt.
Making-of

Romeo und Julia – Making-of (2)

In 17 Tagen hebt sich der Vorhang für die Uraufführung von David Dawsons Ballett Romeo und Julia in der Semperoper Dresden. In unserem zweiten Making-of gibt Bühnen- und Kostümbildner Jérôme Kaplan Einblicke in seine Ideen. Es ist immer ein Abenteuer, sagt er abschließend – seid mit uns gespannt auf die Uraufführung am 5. November!
Making-of

Romeo und Julia – Making-of (3)

Wenn es um Shakespeare geht, dann ist das alles unglaublich musikalisch, so Benjamin Pope, der musikalische Leiter von David Dawsons Neuproduktion von Romeo und Julia mit dem Semperoper Ballett. Shakespeares Tragödie und Prokofjews Ballettmusik vermitteln tiefe Leidenschaften und facettenreiche Emotionen – und verbinden diese in David Dawsons neuer Choreografie.
Stücktrailer

Romeo und Julia

Es ist eine der größten Liebesgeschichten der abendländischen Literatur. Sie erzählt von der Liebe und dem Schicksal des jungen Romeo und seiner Julia, die durch tiefsitzenden Hass und alten Streit nicht zueinanderkommen und erst im Tod vereint sein können. Unzählige Male ist William Shakespeares Liebesdrama bereits in Theater, Oper und Tanz neu interpretiert und für den Film adaptiert worden, oft mit tagespolitischen Aktualisierungen und moderne Sichtweisen widerspiegelnd. Sergej Prokofjews berühmte Ballettmusik erhielt ihre heute gespielte Fassung durch die Kreation von Leonid Lawarowski für das Kirow-Ballett 1940 in St. Petersburg. In Dresden war Romeo und Julia erstmals 1955 zu erleben. 2022 kreiert nun der britische Choreograf und Associate Choreographer des Semperoper Ballett David Dawson mit Romeo und Julia sein viertes abendfüllendes Ballett. Dawsons Vision des Stückes ist eine Welt voller Gegensätze, in der sich mit den Mitteln des Tanzes zwischen Ordnung und Chaos, Zartheit und Stärke die Geschichte in ihrer ganzen Tragik und Schönheit entfaltet.

Werkeinführung

William Shakespeares Tragödie Romeo und Julia hat seit ihrer Entstehung Ende des 16. Jahrhunderts nichts an Relevanz verloren und regte bereits viele Kunst- und Kulturschaffende zu intermedialen Adaptionen an. Zur in den 1930er Jahren komponierten Ballettmusik Sergej Prokofjews kreierte David Dawson, seit 2020 auch Associate Choreographer des Semperoper Ballett, nun eine neue Interpretation dieses Handlungsballetts, die starke Gefühle mit der Sehnsucht nach persönlicher Freiheit verbindet. Ballettdramaturgin Regina Genée beleuchtet die Hintergründe zu dieser vielschichtigen Produktion.

Pausengespräch

Hier spielt die Musik, bevor sie erklingt Gespräch mit der Leiterin der Notenbibliothek, Agnes Thiel, und ihrem Mitarbeiter Vincent Marbach Ob Pique Dame, Romeo und Julia, Eine Alpensinfonie, Into The Woods oder Kammermusik-Abende – all diese Kunstformate haben etwas gemeinsam: die Musik. Doch um überhaupt erst einmal musizieren zu können, braucht es v.a. eines: Notenmaterial. Dieses wird in der Notenbibliothek der Semperoper aufbewahrt. Die Mitarbeitenden dieser Abteilung kümmern sich u.a. um die Korrespondenz mit Verlagen, benötigen kompositionstechnische Kenntnisse, müssen mit Notensatzprogrammen am Computer umgehen können und besorgen die produktionsspezifische Einrichtung von Orchesterstimmen. Davon und von weiteren Einblicken in ihren Arbeitsalltag berichten die Leiterin der Notenbibliothek, Agnes Thiel, und ihr Mitarbeiter, Vincent Marbach im Pausengespräch mit Ballettdramaturgin Regina Genée.