Oper

Die tote Stadt

Erich Wolfgang Korngold

Ein Sensationserfolg des 20. Jahrhunderts
»Die tote Stadt« ließ Erich Wolfgang Korngold neben Richard Strauss zum meistgespielten Opernkomponisten Deutschlands der 1920er Jahre werden.

Oper in drei Bildern

Frei nach Georges Rodenbachs Roman »Bruges-la-Morte«
Libretto von Paul Schott

In deutscher Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln

Premiere
16. Dezember 2017

Termine & Besetzungen

15
Fr
Dezember 2023
19 Uhr
Veranstaltung liegt in der Vergangenheit
Dauer
19 – 21.45 Uhr
Pause nach 95 Minuten
Ort
Semperoper Dresden
Werkeinführung (kostenlos)
45 Minuten vor Beginn der Vorstellung im Opernkeller

Mit freundlicher Unterstützung der Stiftung Semperoper – Förderstiftung

20
Mi
Dezember 2023
19 Uhr
Veranstaltung liegt in der Vergangenheit
Dauer
19 – 21.45 Uhr
Pause nach 95 Minuten
Ort
Semperoper Dresden
Werkeinführung (kostenlos)
45 Minuten vor Beginn der Vorstellung im Opernkeller

Mit freundlicher Unterstützung der Stiftung Semperoper – Förderstiftung

03
Mi
Januar 2024
19 Uhr
Veranstaltung liegt in der Vergangenheit
Dauer
19 – 21.45 Uhr
Pause nach 95 Minuten
Ort
Semperoper Dresden
Werkeinführung (kostenlos)
45 Minuten vor Beginn der Vorstellung im Opernkeller

Mit freundlicher Unterstützung der Stiftung Semperoper – Förderstiftung

Kurz gefasst

Ein Sensationserfolg des 20. Jahrhunderts
»Die tote Stadt« ließ Erich Wolfgang Korngold neben Richard Strauss zum meistgespielten Opernkomponisten Deutschlands der 1920er Jahre werden. Mit Klaus Florian Vogt und Vida Miknevičiūtė in den Hauptrollen erzählt Regisseur David Bösch eindrucksstark die Geschichte von einer Reise ins Ich, bei der Traum und Wirklichkeit verschwimmen. Korngolds Musik bringt das psychologische Drama zu voller Entfaltung, sein Kompositionsstil ist unverkennbar erzählerisch und emotional.

Vereinsamt und zurückgezogen lebt der trauernde Witwer Paul nach dem Tod seiner Frau Marie in der Stadt Brügge und betreibt einen sonderbaren Totenkult um die Verstorbene. Doch die Begegnung mit der Tänzerin Marietta stellt sein Leben auf den Kopf: Die junge Frau wird ihm zum Spiegel seiner Sehnsüchte, auf die er die »Wiederkehr« seiner verstorbenen Gattin projiziert. Erst das Erwachen aus einem Albtraum, in dem Paul eine Bluttat begeht, lässt ihn in der Realität ankommen. Kann er den Weg in ein von psychischen Altlasten befreites Leben gehen?

Handlung

1. Bild
Seit langem lebt der Witwer Paul in Abgeschiedenheit und hegt einen Kult um Marie, seine verstorbene Frau. In einem Zimmer, der »Kirche des Gewesenen«, erinnert ihn alles an die Tote. Seine Haushälterin Brigitta berichtet Frank, Pauls Freund, dass sich in dem Witwer eine sonderbare Wandlung vollzogen habe. Aufgebracht erzählt dieser dem ungläubigen Freund davon, wie er die Tänzerin Marietta kennenlernte, in der er seine verstorbene Frau wiederzuerkennen glaubt. Auf Marietta projiziert Paul nun das Wunder der irdischen Wiederkehr seiner Gattin. Die junge Frau stattet Paul erstmals einen Besuch ab. Ihre Präsenz lässt den Witwer an das Unerklärliche glauben: »In dir, die kam, kam meine Tote, kam Marie.« Wunschtraum und Wirklichkeit verschwimmen für Paul: Es erscheint ihm seine tote Gattin. In einem Zwiegespräch mit ihr versichern sie sich ihrer gegenseitigen Liebe. Marietta kommt in dieser Situation einem Eindringling gleich.

2. Bild
In Pauls Unterbewusstsein brechen sich Verdrängtes und Schuldgefühle Bahn. Bilder ziehen an ihm vorbei. Im Nebulösen begegnet er seiner Haushälterin Brigitta, die ihm mitteilt, ihren Dienst aufzugeben, um Beghine zu werden. Nicht weniger rätselhaft, vor allem aber enttäuschend ist Pauls Zusammenkunft mit Frank. Dieser offenbart ihm wie verwandelt, dass – wie offenbar Paul – nun auch er ein Verhältnis mit Marietta habe. Er kündigt Paul die Freundschaft. Unter ihren Theaterkollegen stellt Marietta den absoluten Mittelpunkt dar. Skurril beleben sie das Dunkel der Stadt mit einem ausgelassenen Fest, das jedoch auch die Melancholie kennt. Fritz, der Pierrot, singt aus dieser Stimmung heraus ein Lied über vergangenes Glück. Immer tiefer zieht es Paul in die Schichten seiner Seele hinein. Vor seinem Auge vollzieht sich ein schauerliches Spektakel, in dem Marietta von den Toten aufersteht. Der üble Spaß und die Theatergesellschaft lösen sich auf. Marietta und Paul geraten über Eifersüchteleien und Vorwürfe in einen Streit, bis er offenbart, in ihr nur seine verstorbene Gattin gesucht zu haben. Marietta lenkt ein, erkennt sie doch ihr größtes Pfund gegenüber der Toten: das Leben. Das Vergessen des Vergangenen verlangend, steigern sich beide in einen Rausch.

3. Bild
Am Bild der verstorbenen Gattin fordert Marietta die Tote heraus. Kann sie, das Leben, siegen? Wie abwesend lässt sich Paul von der religiösen Stimmung einer Prozession vor seinem Haus einfangen und geht seiner Erinnerung an Marie nach. Marietta spottet über seine Frömmigkeit: »Wer dich liebt, der muss teilen mit Toten und mit Heilg’en.« Immer weiter provoziert sie Paul, bis er Marietta erdrosselt. Paul erwacht aus seinem Tagtraum. Langsam kommt er wieder zu sich in der Situation, in der er sich befand, als sich Marietta bei ihrem Besuch von ihm verabschiedete. Frank rät Paul, die Stadt zu verlassen und ein neues Leben zu beginnen. Paul erkennt die Endlichkeit irdischen Daseins an.

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Making-of

Die tote Stadt – Making-of (1)

Making-of

Die tote Stadt – Making-of (2)

Making-of

Die tote Stadt – Making-of (3)

Stücktrailer

Die tote Stadt

Vereinsamt und zurückgezogen lebt der trauernde Witwer Paul nach dem Tod seiner Frau Marie in der Stadt Brügge und betreibt einen sonderbaren Totenkult um die Verstorbene. Doch die Begegnung mit der Tänzerin Marietta stellt sein Leben auf den Kopf: Die junge Frau wird ihm zum Spiegel seiner Sehnsüchte, auf die er die Wiederkehr seiner verstorbenen Gattin projiziert. Erst das Erwachen aus einem Albtraum, in dem Paul eine Bluttat begeht, lässt ihn in der Realität ankommen. Kann er den Weg in ein von psychischen Altlasten befreites Leben gehen? Mit seiner Toten Stadt, die 1920 zeitgleich in Hamburg und Köln Premiere feierte, wurde das Wunderkind Erich Wolfgang Korngold neben Richard Strauss zum meistgespielten Opernkomponisten Deutschlands der 1920er Jahre. Bildgewaltig und eindrucksstark erzählt Regisseur David Bösch Pauls Reise ins Ich, bei der die Ebenen Traum und Wirklichkeit allmählich verschwimmen.

Werkeinführung

Tod, Trauer und Traum sind die Themen von Erich Wolfgang Korngolds Die tote Stadt. Dramaturg Kai Weßler erläutert Hintergründe zum Werk und zur aktuellen Inszenierung.