Oper

Tristan und Isolde

Richard Wagner

Eine einzigartige künstlerische Konstellation – »Tristan und Isolde«
In Richard Wagners 1865 uraufgeführter Oper um Liebesekstase und Todesnähe vereinen sich Thema und Musik zu atemberaubendem Musiktheater, dessen »Tristan Akkord« und...

Handlung in drei Aufzügen
Libretto vom Komponisten

In deutscher Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln

Premiere
17. Mai 1995

Kurz gefasst

Eine einzigartige künstlerische Konstellation – »Tristan und Isolde«
In Richard Wagners 1865 uraufgeführter Oper um Liebesekstase und Todesnähe vereinen sich Thema und Musik zu atemberaubendem Musiktheater, dessen »Tristan Akkord« und »Liebestod« universale Bedeutung in der Kunstwelt erlangt haben. 1995 inszenierte Marco Arturo Marelli »Tristan und Isolde« bildgewaltig für die Semperoper, wo es nun zehn Jahre nach der letzten Aufführung in großer Besetzung wieder zu erleben ist: Unter der Musikalischen Leitung des Wagner-Spezialisten Christian Thielemann gibt Heldentenor Klaus Florian Vogt sein Tristan-Debüt neben Camilla Nylund, die erstmals die Isolde in Dresden interpretiert, sowie Tanja Ariane Baumgartner, Georg Zeppenfeld und Martin Gantner.

 

Handlung

Vorgeschichte
Cornwall ist Irland zinspflichtig. Als Morold, Isoldes Verlobter, auszieht, den Zins aus Markes Land einzutreiben, stellt sich ihm Tristan, König Markes Neffe, zum Zweikampf entgegen. Morold unterliegt. Sein abgeschlagenes Haupt wird den Iren zurückgeschickt. Tristan, durch Morolds vergiftetes Schwert verwundet, siecht dahin. Er kann in Cornwall keine Heilung finden und begibt sich unerkannt als »Tantris« nach Irland. Dort pflegt ihn Isolde. Dabei findet sie in Tristans Schwert die Scharte, in die sich jener Splitter fügt, den sie in Morolds abgeschlagenem Kopf gefunden hat. Entschlossen, dessen Tod zu rächen, schwingt sie das Schwert über dem siechen Tristan. Ihre Blicke treffen sich.

Der geheilte Tristan kehrt nach Cornwall zurück. Der neue Frieden zwischen Cornwall und Irland soll durch die Hochzeit Markes mit Isolde gefestigt werden. Als Markes Brautwerber holt Tristan Isolde aus Irland ab.

1. Akt
Zur See auf dem Verdeck von Tristans Schiff, während der Überfahrt von Irland nach Cornwall
Isolde, tief gedemütigt, beschwört den Untergang des Schiffes. Sie schickt Brangäne, ihre Vertraute, zu Tristan, um eine Aussprache herbeizuführen. Doch Tristan weicht diesem Gespräch aus. Sein Diener Kurwenal antwortet mit einem Spottlied. Der ahnungslosen Brangäne eröffnet Isolde ihre Herzensqual, von Tristan verraten, den alten, müden König heiraten zu müssen. Brangäne missversteht und preist einen Liebestrank, der jedem, der ihn trinke, zu neuer Liebesglut verhelfe. Isolde dagegen ist zum Sterben entschlossen und deutet auf den Todestrank. Das Schiff nähert sich Cornwalls Küste. Kurwenal fordert die Frauen auf, sich bereit zu halten. Isolde will jedoch nicht an Land gehen, bevor sich Tristan nicht mit ihr ausgesprochen hat. Während Kurwenal seinem Herrn Isoldes Begehren berichtet, befiehlt Isolde Brangäne, den Todestrank zu bereiten. Schließlich kommt Tristan. Isolde fordert, dass er Sühne mit ihr trinke. Statt des erwarteten Todestrankes trinken beide jedoch den Liebestrank, den Brangäne heimlich vertauscht hat. Während das Schiff an Cornwalls Küste anlegt, gestehen Tristan und Isolde einander ihre Liebe.

2. Akt
In der königlichen Burg Markes in Cornwall
Während Marke mit Gefolge zu einer nächtlichen Jagd aufgebrochen ist, wartet Isolde auf Tristan. Sie schlägt Brangänes Warnungen vor dem Höfling Melot in den Wind und lässt Tristan ein. Beide verwünschen den tückischen Tag, der sie so lange geblendet hat. Sie preisen das Reich der Nacht und sehnen sich nach einer Verwirklichung ihrer Liebe jenseits dieser Welt. Marke, durch Melot herbeigerufen, überrascht die Liebenden. Er kann Tristans Verrat nicht begreifen. Tristan nimmt Isolde das Versprechen ab, ihm in den Tod zu folgen und stürzt sich in Melots Schwert.

3. Akt
Tristans Burg in der Bretagne
Kurwenal ist mit dem schwer verwundeten Tristan nach Kareol, Tristans Heimat, geflohen. Von der traurigen Weise, die ein Hirt auf seiner Schalmei bläst, erwacht Tristan. Kurwenal hat nach Isolde ausgeschickt, damit sie komme, Tristans Wunden zu heilen. Im Fieberwahn sieht Tristan das nahende Schiff. Isolde erscheint. Tristan stirbt. Brangäne hat Marke über den Liebestrank aufgeklärt. Doch sie treffen zu spät ein.

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Stücktrailer

Tristan und Isolde (1994)

Durch die Kraft eines Liebestrankes sind Tristan und Isolde schicksalshaft einander verfallen, doch die Prinzessin Isolde ist Marke, dem König und Tristans Lehnsherr, versprochen. Im Geheimen leben die Liebenden ihre Verbindung, was zwangsläufig aber entdeckt werden und in die Katastrophe führen muss. Die bildgewaltige Inszenierung von Marco Arturo Marelli bereitet in Raum und Farbe den Boden für das Geheimnis dieser Liebe, gebannt in Richard Wagners 1865 uraufgeführtem Musikdrama, in dem die Musik fast zum alleinigen Träger der Handlung wird.

Werkeinführung

In Tristan und Isolde beschreitet Richard Wagner musikalisch mit dem ›Tristan-Akkord‹ neue Wege und entfaltet die Handlung vor allem als inneres und gleichzeitig metaphysisches Drama. Im Online-Opernführer gibt Martin Lühr Einblicke in die Entstehungsgeschichte, die Inszenierung von Marco Arturo Marelli, und erläutert inhaltliche und musikalische Aspekte des Werkes.