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Oper

La clemenza di Tito

Premiere 15. April 1994

Stück-Info

Erster Akt - Vitellia ist am Ende ihrer Geduld. Zu oft schon hörte sie von Sextus die gleichen Liebesschwüre. Nun will sie Taten sehen: den Tod des Kaisers! Denn noch immer regiert Titus. Nicht nur, dass ihr durch die Ermordung ihres Vaters, des Kaisers Vitellius, der Weg auf den Thron verwehrt wurde, Titus zog ihr die jüdische Prinzessin Berenice als Ehefrau vor.
- Sextus, hin- und hergerissen zwischen seiner Liebe zu Vitellia und seiner Freundschaft zu Titus, übernimmt den Auftrag, den Kaiser zu beseitigen.
- Annius fordert seinen Freund Sextus auf, vor dem Kaiser zu erscheinen. Er berichtet, dass Titus, dem Wunsch des Senats folgend, Berenice verlassen hat. Vitellia sieht eine neue Chance, Kaiserin zu werden und nimmt den an Sextus erteilten Mordauftrag zurück.
- Vitellia möchte den eifersüchtigen Sextus beruhigen. Es gelingt ihr, seine Zweifel an ihrer Liebe zu zerstreuen und ihn noch fester an sich zu binden.
- Annius bittet Sextus, beim Kaiser um die Genehmigung für seine Heirat mit Sextus' Schwester Servilia zu bitten, Sextus stimmt freudig zu. Annius und Sextus beteuern ihre Freundschaft.
- Die ersten Bürger Roms erwarten ehrfurchtsvoll ihren Kaiser. Titus möchte allein sein.
- Sextus möchte den Kaiser um die Genehmigung für die Hochzeit von Annius und Servilia bitten. Titus hat sich zu einer Verbindung mit einer Römerin entschieden, seine Wahl fiel auf Servilia. Annius verleugnet seine Liebe und preist Servilia als ideale Kaiserin. Titus bittet Annius, Servilia die Nachricht von ihrer bevorstehenden Hochzeit mit dem Kaiser zu überbringen.
- Titus sieht das letzte verbliebene Glück des Herrschers darin, seinen Untertanen Wohltaten zu erweisen.
- Der unglückliche Annius muss seiner geliebten Servilia die Nachricht überbringen, dass sie die Frau des Kaisers werden wird. Annius und Servilia nehmen Abschied.
- Servilia wirft sich Titus zu Füßen und bekennt ihm ihre Liebe zu Annius. Titus lobt ihren Mut, ihm die Wahrheit zu sagen. Er verzichtet auf Servilia und genehmigt ihre Hochzeit mit Annius. Er preist Servilias Ehrlichkeit. Wenn alle Untertanen vor seinem Thron so ehrlich wären, fiele es ihm leichter, Unrecht zu vermeiden.
- Servilia ist glücklich. Vitellia begrüßt sie als die vermeintliche neue Kaiserin.
- Vitellia fühlt sich von Servilia verhöhnt und schwört Titus erneut tödliche Rache. Noch einmal zählt sie dem zaudernden Sextus die zahlreichen Gründe für die Beseitigung des Kaisers auf. Sextus' Entschluss ist gefasst. Vitellia bis zur Hörigkeit verfallen, wird er seinen Freund Titus töten.
- Annius und Publius überbringen Vitellia die Nachricht, dass Titus sich nunmehr entschlossen habe, sie zur Frau zu nehmen. Vitellia will ihren Mordbefehl widerrufen, doch dafür ist es zu spät. Publius und Annius missdeuten ihre Verzweiflung als fassungslose Freude.
- Sextus ist auf dem Weg, den Mordauftrag Vitellias auszuführen. Das Kapitol brennt, ein Aufruhr ist entstanden, und der zaudernde Sextus hat keine Wahl mehr. Er muss den Kaiser töten. Zu spät versucht Vitellia, Sextus aufzuhalten. Rom beklagt den Tod des Kaisers. Zweiter Akt - Annius überbringt Sextus die Nachricht, dass Titus den Anschlag überlebt hat. Sextus gesteht dem Freund, dass er der Urheber des Aufruhrs war. Er will fliehen, doch Annius hält ihn zurück. Er fordert Sextus auf, voll Reue vor den Kaiser zu treten und ihm erneut Treue zu schwören.- Vitellia versucht, Sextus zur Flucht zu überreden. Sie fürchtet, die Milde des Titus könne Sextus dazu bringen, dem Kaiser ihre Urheberschaft an dem erfolglosen Mordanschlag zu verraten. Publius verhaftet Sextus, um ihn zum Verhör vor den Senat zu bringen.- Vitellia weiß, dass Sextus für sie in den Tod geht, ist aber noch immer zum Schweigen entschlossen. Während Publius zur Eile mahnt, versinken Sextus und Vitellia in ihrem Schmerz.- Die Bürger Roms danken den Göttern für die Rettung des Kaisers.- Titus traut Sextus den Verrat an seinem Kaiser und Freund nicht zu und will sich Gewissheit über Sextus' Schicksal verschaffen. Publius warnt den Kaiser davor, sich durch seinen Glauben an Ehrlichkeit und Treue des Sextus über dessen wahre Motive zu täuschen. Titus muss von Publius erfahren, dass der Senat Sextus als Hauptschuldigen am Aufruhr verurteilt hat. Auf dem Todesurteil fehlt nur noch die Unterschrift des Kaisers.- Annius bittet für Sextus um Gnade. Titus ist bestürzt über die Niederträchtigkeit des Freundes. Doch bevor er das Todesurteil unterzeichnet, beschließt er, Sextus selbst zu befragen.- Sextus wagt nicht, dem Kaiser in die Augen zu sehen. Er wünscht sich den Tod, um von seinen Gewissensqualen erlöst zu sein. Titus spricht zu Sextus als verzweifelter Freund, nicht als Kaiser. Nur zu gern würde Sextus alles bekennen, doch damit würde er Vitellia verraten. So bleibt ihm nichts, als um die Verkürzung seiner Qualen, einen schnellen Tod zu bitten.- Sextus sucht zum letzten Male die Nähe seines Freundes Titus, doch dieser, maßlos enttäuscht, wendet sich endgültig von Sextus ab.- Titus beschließt den Tod des Sextus. Doch ist ein solches Urteil geeignet, den Kreislauf der Gewalt und des Verrats zu durchbrechen? Der Kaiser entscheidet sich anders. Sextus soll leben. Titus befestigt seine Grundsätze. Lieber will er auf die Herrscherkrone verzichten als sein Herz verleugnen.- Annius und Servilia bitten Vitellia, ihren Einfluß als zukünftige Kaiserin für die Rettung des Sextus einzusetzen. Vitellia erkennt, dass Sextus für sie geschwiegen hat. Servilia macht Vitellia klar, dass Tränen zur Rettung des Sextus nicht ausreichen werden. Endlich wird Vitellia klar, wie grausam sie Sextus' Liebe missbraucht. Sie erkennt ihre Schuld und beschließt, sich Titus zu offenbaren, auch wenn sie dann auf ihn und den Thron verzichten muss. Sie begräbt ihre Träume von Liebe, Hochzeit und Macht. Außer Trauer und Einsamkeit ist ihr nichts geblieben.- In Erwartung der Bestrafung des Sextus preisen die Bürger Roms ihren Kaiser. Vitellia bekennt ihre Schuld, die Liebe des Sextus für ihre Machtpläne ausgenutzt zu haben. Titus begnadigt Sextus und Vitellia, welche sich ihr Unrecht nie verzeihen werden.

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