Biografie
Oper

Peter Tilling

Dirigent

Der Dirigent Peter Tilling erregte internationales Aufsehen durch sein erfolgreiches Dirigat von Wagners »Tannhäuser« bei den Bayreuther Festspielen 2011, wo er für Thomas Hengelbrock einsprang. Am Opernhaus Zürich dirigierte er »Die Frau ohne Schatten« (2010 und 2014), am Teatro Real Madrid »La clemenza di Tito«, an der Opéra National de Montpellier Monterverdis »Lʼincoronazione di Poppea«, an der Staatsoper Stuttgart »Die Fledermaus«, an der Nationale Opera Amsterdam »Dionysos« von Wolfgang Rihm und am Theater an der Wien »The Rakeʼs Progress«. Bei der Münchner Biennale 2014 und am Theater Freiburg leitete Peter Tilling die Uraufführung von Hèctor Parras Oper »Das geopferte Leben« mit dem ensemble recherche und dem Freiburger Barockorchester. Für die Musica Viva des Bayerischen Rundfunks leitete er 2013 bei der ersten Gesamtaufführung von Karlheinz Stockhausens »Samstag aus Licht« den »Samstags-Gruß« und war Co-Dirigent für »Luzifers Abschied«. Schwerpunkte seiner Arbeit sind neben dem klassisch-romantischen Opern-Repertoire die Neue Musik sowie die intensive Auseinandersetzung mit historischer Aufführungspraxis. Als Assistent arbeitete er mit Thomas Hengelbrock, Franz Welser-Möst, Nikolaus Harnoncourt, Sylvain Cambreling, Thomas Adès, Péter Eötvös und Ingo Metzmacher. In den vergangenen Spielzeiten leitete er Konzerte mit dem Philharmonia Orchestra London, dem Gulbenkian Orchestra Lissabon, dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, der Jungen Deutschen Philharmonie, dem Orquestra Metropolitana Lissabon, den Münchner Symphonikern sowie mehrere Projekte mit seinem eigenen ensemble risonanze erranti, einem Ensemble für Neue Musik in München. Konzertengagements führten ihn außerdem zum Cairo Symphony Orchestra, zum Sinfonieorchester Wuppertal, zu den Göteborger Symphonikern, zur Jenaer Philharmonie, zur Gruppe für Neue Musik Berlin sowie mehrfach zum Festival Palermo Classica. Peter Tilling war stellvertretender Generalmusikdirektor am Staatstheater Nürnberg, wo er u.a. die Premieren von »Turandot«, »Le nozze di Figaro«, »Judas Maccabaeus« sowie »And the Trains Kept Coming« (Uraufführung von Lior Navok) leitete. Außerdem dirigierte er dort »Arabella«, »Tosca«, »Tristan und Isolde«, »Der fliegende Holländer«, »König Roger«, »Nabucco«, »Un ballo in maschera», »Die Zauberflöte« und »Die Entführung aus dem Serail«. Er ist Initiator und Leiter des ensemble risonanze erranti. Mit diesem musizierte er Uraufführungen von Wolfgang Rihm, Jens Joneleit, Johannes Motschmann sowie Ernst Krenek und spielte mehrere Werke für den Bayerischen Rundfunk ein. Peter Tilling studierte Dirigieren bei Péter Eötvös (Karlsruhe) und Christoph Prick (Hamburg), Klavier bei Paul Dan und Siegbert Panzer (Mannheim) sowie Violoncello bei Martin Ostertag (Karlsruhe). An der Semperoper Dresden ist er erstmals mit Salvatore Sciarrinos »Lohengrin« zu Gast, den er bereits bei den Osterfestspielen Salzburg 2017 dirigierte.

Peter Tilling c Ludwig Olah