Richard Strauss-Kosmos an der Semperoper

Wer Richard Strauss hört, denkt an Dresden. Nicht weniger als neun Opern- und einige seiner Orchesterwerke brachte der gebürtige Münchner hier in der „Strauss-Stadt“ zur Uraufführung. Bis heute begeistert sich das Publikum bei den Aufführungen seiner Werke mit der Sächsischen Staatskapelle, fast ebenso wie 1911, als eine eigene Bahnlinie die aus Berlin anreisenden Strauss-Fans zur Premiere Der Rosenkavalier nach Dresden brachte. Apropos „Fans“: Der Komponist war sehr am damals noch jungen Filmmedium interessiert. Wer könnte also die musiktheatralische Komödie Intermezzo pointierter neu in Szene setzen als der in Dresden verwurzelte Berliner Regisseur, Filmemacher und Opernberserker Axel Ranisch? Aber lassen Sie sich doch in der intimen Semper Bar-Atmosphäre von Axel Ranisch selbst beim Gesprächskonzert in dessen persönliche, amüsante Opernwelt einführen. Oder lernen Sie ebenfalls in der Semper Bar bei einem Georg Kreisler-Abend den Dirigenten der Intermezzo-Premiere Patrick Hahn von seiner ganz anderen musikalischen Seite kennen. Mehr zu Richard Strauss und seiner ungewöhnlichsten Oper offenbart übrigens die Ausstellung anlässlich des 100. Jahrestages der Uraufführung der Oper Intermezzo, die fast auf den Tag genau Anfang November 2024 in ihrer Neuinszenierung nach Dresden zurückkehrt. Aus diesem Anlass entfaltet die Semperoper Dresden ein Kaleidoskop rund um den Komponisten. Dazu zählt auch die Semper Matinée Und morgen wird die Sonne wieder scheinen, bei der neben anderen Komponisten auch Strauss’ Lied Cäcilie erklingt, das der verliebte Musiker seiner Pauline de Ahna zur Hochzeit widmete. Wer es am Ende dann doch dramatischer mag, der ist in der Semperoper zur Wiederaufnahme von Salome bestens aufgehoben, wenn sich Amanda Majeski in der Titelrolle der verführerischen Tochter von Evelyn Herlitzius als Königin Herodias nicht vom familiären Schleiertanz abhalten lässt. Und ja, auch Salome wurde in Dresden uraufgeführt ...