Biografie
Oper

Hans Werner Henze

Komponist

Hans Werner Henze wurde 1926 in Gütersloh geboren. Er startete seine musikalische Ausbildung an der Staatsmusikschule Braunschweig. Nach einer Verpflichtung  als Korrepetitor am Stadttheater Bielefeld begann Henze 1946 ein Studium am Kirchenmusikalischen Institut in Heidelberg. Unglücklich über die mangelnde Aufarbeitung des Dritten Reichs in der Nachkriegsrepublik einerseits und den ästhetischen Dogmatismus in der neuen Musik andererseits, verließ Henze 1953 nach Engagements am Theater Konstanz und am Hessischen Staatstheater Wiesbaden seine Heimat und siedelte nach Italien über. 1962 bis 1967 unterhielt Henze eine Meisterklasse für Komposition am Mozarteum Salzburg, Lehraufträge führten ihn in die USA und nach Kuba. In Köln hatte Henze von 1980 bis 1991 eine Professur an der Staatlichen Hochschule für Musik inne. Verpflichtungen als Composer in Residence führten ihn 1983 und 1988 bis 1996 ans Berkshire Music Center in Tanglewood / USA sowie 1991 zu den Berliner Philharmonikern. Im Jahr 1988 rief er die Münchener Biennale ins Leben, die er bis 1996 leitete. Henzes Kompositionsschaffen ist sehr umfangreich: Er schrieb Solokonzerte, Sinfonien, Oratorien, Liederzyklen, Kammermusik. Mit seinen über vierzig Werken für Musiktheater wurde Henze zu einem der meist gespielten zeitgenössischen Komponisten unserer Tage. »Boulevard Soltitude« (1951), eine Vertonung des Manon Lescaut-Stoffes, »Elegie für junge Liebende« (1956 / 61, rev. 1987), »Die Bassariden« (1964 / 65, rev. 1992), »Pollicino« (1979 / 80) gehören zu seinem vielfältigen Opernrepertoire. Mit Ingeborg Bachmann schuf Henze die Opern »Der Prinz von Homburg« (1958) und »Der junge Lord« (1964). An der Semperoper wurden zuletzt »Wir erreichen den Fluss/We come to the River«, sein Lustspiel »L’Upupa  und der Triumph der Sohnesliebe« sowie »Gisela! oder: Die merk- und denkwürdigen Wege des Glücks« (Dresdner Fassung) zur Premiere gebracht. Im Mai 2012 war sein neuestes Werk »An den Wind«, ein Chorstück zu Pfingsten für gemischten Chor und Instrumente, mit dem Thomanerchor unter der Leitung des Thomaskantors Georg Christoph Biller in der Thomaskirche in Leipzig zur Uraufführung gekommen. Im Zentrum von Henzes Kompositionen für Orchester stehen die zehn Sinfonien. Henze wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet.