Richard Wagners »Die Meistersinger von Nürnberg« aus dem Jahr 1868 ist eines der beliebtesten Werke des Komponisten – und eine wunderbare musikalische Komödie.
Oper in drei Akten
Libretto vom Komponisten
In deutscher Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln
Premiere
26. Januar 2020
Kurz gefasst
Richard Wagners »Die Meistersinger von Nürnberg« aus dem Jahr 1868 ist eines der beliebtesten Werke des Komponisten – und eine wunderbare musikalische Komödie. Diese spielt um die Mittsommernacht im mittelalterlichen Nürnberg, wo sich der verwitwete Schuster Hans Sachs, der Stadtschreiber Sixtus Beckmesser und der junge adlige Draufgänger Walther von Stolzing singend, dichtend und auch prügelnd um Eva streiten. Warum? Weil der Goldschmied Pogner seine begehrte Tochter als Preis im jährlichen Sängerwettbewerb ausgeschrieben hat, um deutlich zu machen, wie wichtig ihm die Kunst ist. Und so werden »Die Meistersinger von Nürnberg« zu einem musikalischen Meisterwerk, das die Frage nach der Bedeutung von Kunst – hier der Musik – für unser Leben und die Gesellschaft stellt. Für Regisseur Jens-Daniel Herzog Grund genug, den musikalisch-komödiantischen Diskurs über Kunst und Leben in unser Heute und direkt in die Welt des Theaters und der Oper zu verlegen.
Handlung
Erster Aufzug
Walther von Stolzing, neu in der Stadt, hat sich in Eva, die Tochter des Goldschmiedes und Meistersingers Veit Pogner, verliebt. Auf die Frage, ob Eva schon verlobt sei, erklärt ihm deren Freundin Magdalene, dass Eva nach Plan ihres Vaters den Gewinner des am nächsten Tag stattfindenden Wettbewerbs der Meistersinger heiraten soll. David, Lehrbube des Schusters und Poeten Hans Sachs, führt Stolzing in die komplizierten Regeln des Meistergesangs ein. Stolzing – obwohl befremdet von dem Regelwerk – möchte um Evas Willen unbedingt am Wettsingen teilnehmen. Die Meistersinger treffen sich. Veit Pogner erläutert sein Vorhaben, Eva als Preis auszusetzen. Seine Idee wird von den Meistern kontrovers diskutiert, ebenso die Frage, ob sie ihre Regeln reformieren müssten. Gegen den Willen des Merkers Beckmesser, der selbst Eva heiraten möchte, wird Stolzing zum Probesingen zugelassen. Allerdings fällt Stolzing mit Bausch und Bogen durch … Nur Hans Sachs erkennt das kreative Potential des Neuankömmlings und möchte es fördern. Die Versammlung löst sich in Chaos auf.
Zweiter Aufzug
Die Lehrbuben verspotten David wegen seines Verhältnisses zu Magdalene. Pogner zweifelt an der Richtigkeit seiner Entscheidung. Eva sucht Sachs auf, um von ihm den Ausgang des Probesingens zu erfahren ... Sachs verleugnet seine Gefühle für Eva und seine Sympathie für Stolzings Kunst. Eva und Stolzing – längst in Liebe zueinander entbrannt, beschließen, gemeinsam zu fliehen. Sachs weiß dies geschickt zu verhindern, so dass sich die beiden verstecken. Beckmesser möchte sich mit einem nächtlichen Probe-Ständchen Evas Zustimmung zu seinem Preislied versichern. Zur Tarnung der geplanten Flucht steht aber Magdalene verkleidet als Eva am Fenster. Hans Sachs wiederum singt, um Beckmesser zu stören, ein an die versteckte Eva adressiertes Lied und merkt durch eifriges Hämmern die Fehler in Beckmessers Liedvortrag an. David, der die am Fenster Besungene als Magdalene erkennt, stürzt sich erbost auf Beckmesser und löst eine Massenprügelei aus.
Dritter Aufzug
Der Exzess der vergangenen Nacht hat bei allen seine Spuren hinterlassen. Hans Sachs sinniert über des Menschen Wahn – und macht sich auf, Walther von Stolzing das regel-gerechte Komponieren für den Wettbewerb beizubringen. Beckmesser findet das von Sachs notierte Blatt mit Stolzings Preislied. Er unterstellt Sachs, am Preissingen teilnehmen zu wollen. Sachs widerspricht und schenkt ihm, wie zum Beweis, das Lied. Wiederum besucht Eva Sachs. Beiden ist bewusst, dass ihr vertrautes Verhältnis mit dem Erscheinen Stolzings ein Ende gefunden hat. Sachs sucht Zufriedenheit im Verzicht und übergibt Eva an Stolzing. Die Meister und Bürger der Stadt haben sich zum Wettsingen versammelt. Sachs eröffnet die Veranstaltung. Beckmesser scheitert unter Verwunderung und Hohn mit dem geborgten Preislied. Stolzing, der nun souverän die Regeln beherrscht, triumphiert mit seiner Dichtung; lehnt allerdings die Meisterwürde ab. Sachs versucht vergeblich ihn mit einem Preislied der deutschen Kultur zu überzeugen. Eva und Stolzing ziehen für sich die Konsequenz aus dem Erlebten.