Die deutsche Sopranistin Anja Kampe gehört zu den bedeutendsten Sängerinnen unserer Zeit. Mit vielen ihrer Rollenporträts hat sie Maßstäbe gesetzt, darunter als Kundry (»Parsifal«) an der Wiener Staatsoper und der Operá national de Paris, als Sieglinde (»Die Walküre«) bei den Bayreuther Festspielen, als Isolde (»Tristan und Isolde«) an der Berliner Staatsoper, als Katerina Ismailova (»Lady Macbeth of Mtsensk«) an der Bayerischen Staatsoper München oder als Brünnhilde (»Die Walküre«) bei den Salzburger Osterfestspielen. Mit Sieglinde an der Seite von Plácido Domingo gelang Anja Kampe an der Washington National Opera der internationale Durchbruch. Mit dieser Rolle gastierte sie mit größtem Erfolg bislang u.a. in Los Angeles, San Francisco, München, Berlin, Barcelona, Paris, London und Bayreuth. Neben Sieglinde ist Senta (»Der fliegende Holländer«) zu einer zentralen Partie von Anja Kampe geworden. Sie hat sie u.a. in München, Hamburg, Wien, Zürich, Mailand, Madrid, Barcelona, Brüssel, London und Tokio gesungen. Eine weitere wichtige Rolle der Sopranistin ist die »Fidelio«-Leonore, mit der sie u.a. in Baden-Baden, Madrid, Zürich, Los Angeles sowie an der Wiener und der Bayerischen Staatsoper erfolgreich war und die sie 2014 zur Saisoneröffnung des Teatro alla Scala Milano unter der Leitung von Daniel Barenboim sang. Unter seiner Leitung gab sie auch ihre Rollendebüts als Tosca und Kundry an der Deutschen Staatsoper Berlin, wobei sie den Erfolg als Kundry am Teatro Real Madrid wiederholen konnte. Ihr Repertoire umfasst neben den bereits genannten Rollen Partien wie u.a. Eva (»Die Meistersinger von Nürnberg«), Elsa (»Lohengrin«), Elisabeth (»Tannhäuser«) sowie Lisa (»Pique Dame«), die Titelpartien von »Jenůfa« und »Ariadne auf Naxos«, Carlotta (»Die Gezeichneten«) und Giorgetta (»Tabarro«). Zum Konzertrepertoire Anja Kampes zählen u.a. Giuseppe Verdis »Messa da Requiem«, Beethovens 9. Symphonie, die sie zuletzt 2017 unter Philippe Jordan im Wiener Musikverein sang oder Tove in Schönbergs »Gurreliedern«, u.a. beim Edinburgh Festival 2016. Neben den genannten Dirigenten hat Anja Kampe u.a. auch mit Claudio Abbado, Semyon Bychkov, James Conlon, Mark Elder, Ádám Fischer, Daniele Gatti, Valery Gergiev, Daniel Harding, Marek Janowski, Simone Young, Vladimir Jurowski, Jesùs López-Cobos, Fabio Luisi, Nicola Luisotti, Zubin Mehta, Riccardo Muti, Kent Nagano, Andris Nelsons, Kazushi Ono, Donald Runnicles und Franz Welser-Möst gearbeitet. Einige ihrer wichtigsten Produktionen sind inzwischen als CD und DVD erschienen, so u.a. die von Valery Gergiev dirigierte Aufnahme der »Walküre«, die 2013 mit dem Echo Klassik für die beste Operneinspielung des Jahres ausgezeichnet wurde. Anja Kampe eröffnet die Saison 2018/19 mit konzertanten Aufführungen des ersten Akts der »Walküre« unter der Leitung von Valery Gergiev in Rotterdam und Essen. Die Dallas Opera präsentiert die Künstlerin als Senta in »Der fliegende Holländer«. Diese Partie interpretiert sie auch in einer Gala am Nationaltheater Mannheim und an der Bayerischen Staatsoper. In München stellt sie unter der Leitung von Kirill Petrenko ihre» Fidelio«-Leonore vor, bevor sie dort in der Neuproduktion von »La fanciulla del West« die Titelpartie übernimmt. Für diese Partie hat sie auch die Staatsoper Hamburg verpflichtet. An die Berliner Staatsoper kehrt sie für die Wiederaufnahme von »Tristan« als Isolde zurück. An der Semperoper Dresden ist sie 2018/19 unter Leitung von Christian Thielemann als Senta zu erleben.