Spielzeit 2018/19

Semperoper Dresden

Premieren 2018/19

»Moses und Aron«

Am 29. September 2018 eröffnete die Neuinszenierung von Arnold Schönbergs Schlüsselwerk »Moses und Aron« in der Regie des bildstarken Katalanen Calixto Bieito die Intendanz von Peter Theiler: Wie keine andere Oper steht Schönbergs Werk musikalisch wie programmatisch für Aufbruch und Herausforderung und spielt zugleich anhand einer biblischen Geschichte das Verhältnis von Gedanken, Worten und Bildern durch. Unter der Musikalischen Leitung von Alan Gilbert, standen mit Sir John Tomlinson und Lance Ryan zwei Interpreten von Weltrang in den Titelpartien auf der Bühne der Semperoper. Die programmatische Eröffnungsinszenierung war zugleich eine Referenz an die vielbeachtete DDR-Erstaufführung dieses Werkes in Dresden durch Harry Kupfer 1974.

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Stücktrailer »Moses und Aron«

»Ariadne auf Naxos«

Stücktrailer »Ariadne auf Naxos«

Zwar zählt »Ariadne auf Naxos« zu den Opern von Richard Strauss und Hugo von Hofmannsthal, die nicht in Dresden uraufgeführt worden sind. Doch dieses Zwitterwerk aus Theaterwitz, Antikentragödie und Commedia dell’arte folgt im Geist und in der Tonsprache in vielem dem zuvor erschaffenen »Rosenkavalier«, und die Sächsische Staatskapelle Dresden hat mit gleich drei Einspielungen ihre tiefe Verbundenheit mit diesem Werk bewiesen. Mit »Ariadne auf Naxos« debütierte der junge deutsch-französische Regisseur David Hermann in der Semperoper. Christian Thielemann, einer der wichtigsten Strauss-Dirigenten unserer Zeit, dirigierte die mit Krassimira Stoyanova, Stephen Gould, Daniela Sindram, Daniela Fally u.a. glanzvoll besetzte Aufführung. Die Produktion entstand in einer Koproduktion mit der Opéra national de Lorraine Nancy sowie mit der Opéra de Lausanne.

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»Die verkaufte Braut«

Bedřich Smetanas Komische Oper »Die verkaufte Braut« ist einerseits die tschechische Nationaloper schlechthin und andererseits ein Werk, das für die enge kulturelle Verbundenheit von Deutschen und Tschechen steht. Die Geschichte um das Mädchen Maria, das eigentlich den reichen aber tumben Wenzel heiraten soll, aber natürlich den armen Hans liebt, ist eine der bekanntesten tschechischen Opern überhaupt. Die international erfolgreiche französische Regisseurin Mariame Clément hat für ihr Debüt in der Semperoper das Werk in der Zeit der »Wende« angesiedelt und machte so aus Smetanas Oper eine bittere Komödie über Liebe und Geld. Am Pult der Sächsischen Staatskapelle Dresden stand mit Tomáš Netopil einer der renommiertesten tschechischen Dirigenten der jüngeren Generation.

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Stücktrailer »Die verkaufte Braut«

»Platée«

Die Ballettoper »Platée« ist eines der ungewöhnlichsten Werke des 18. Jahrhunderts überhaupt. Jean-Philippe Rameaus Komödie parodiert die mythischen Stoffe ihrer Zeit und enthält mit der für einen Tenor komponierten Titelpartie einer hässlichen Sumpfnymphe eine der Glanzrollen des französischen Repertoires. »Platée« wurde in den vergangenen Jahren an zahlreichen Bühnen erfolgreich wiederaufgeführt und war 2019 die erste Aufführung einer Rameau-Oper in der Barockstadt Dresden seit 1752. Verantwortlich für die Aufführung waren zwei Tenöre: der Dirigent Paul Agnew hat als Sänger die Rolle der Platee unzählige Male verkörpert, die Inszenierung stammt von dem Sänger und Regisseur Rolando Villazón, der damit sein Dresdener Debüt als Regisseur gab. 

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Stücktrailer »Platée«

»Nabucco«

Stücktrailer »Nabucco«

Der Regisseur David Bösch ist einer der wichtigsten Regisseure der deutschen Theaterszene und sowohl im Sprechtheater als auch auf der Opernbühne zuhause. 2017 feierte er in der Semperoper Dresden sein Debüt mit Korngolds »Die tote Stadt«, zwei Jahr später brachte er Giuseppe Verdis Frühwerk »Nabucco« auf die Bühne. Die Inszenierung erzählt die biblische Geschichte über Religion und Gewalt mit Bildern, die zwischen Archaik und Gegenwärtigkeit oszillieren und war ein Highlight der Spielzeit 2018/19. Omer Meir Wellber leitete mit »Nabucco« seine erste Premiere als Erster Gastdirigent der Semperoper Dresden. 

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»Les Huguenots/ Die Hugenotten«

Giacomo Meyerbeers »Die Hugenotten« ist ein Schlüsselwerk des 19. Jahrhunderts, das jahrzehntelang zum Repertoire der Dresdener Oper gehört hatte. Meyerbeers historische Oper über eine religiös gespaltene Gesellschaft, deren Konflikte auf ein Massaker zusteuern, feierte 2019 eine triumphale Rückkehr an die Semperoper. Eine Rückkehr war die Aufführung auch für den renommierten Regisseur Peter Konwitschny, der zum ersten Mal seit dem Skandal um seine Inszenierung »Die Csárdásfürstin« 1999 wieder in Dresden gearbeitet hat. 

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Stücktrailer »Les Huguenots / Die Hugenotten«

»Satyricon«

Bruno Madernas 1971 entstandene Kammeroper »Satyricon« nach dem gleichnamigen Roman des antiken Dichters Petronius ist eine der berühmtesten italienischen Opern der Nachkriegszeit. Die illusionslose Beschreibung einer dekadenten Gesellschaft ist den jüngsten Jahrzehnten aktueller denn je geworden. In seiner Inszenierung gewährte Regisseur Georg Schmiedleitner einen bitterbösen Einblick in eine von Selbstsucht und Zynismus zerfressene »bessere Gesellschaft«. Mit dem Dirigenten Pietro Borgonovo stand für die Dresdener Erstaufführung in Spezialist für die zeitgenössische italienische Musik am Pult des Ensembles. »Satyricon« entstand als Kooperation mit den Osterfestspielen Salzburg und dem Teatro Comunale Luciano Pavarotti in Modena.

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»Häuptling Abendwind«

Neben den Musiktheaterproduktionen für Kinder steht mit der Dresdner Erstaufführung von Jacques Offenbachs Polit-Satire »Häuptling Abendwind« aus dem Jahre 1857 eine Inszenierung auf dem Spielplan, die sich gezielt an ein jugendliches Publikum wendet. Regisseur Manfred Weiß hat zusammen mit den Ausstatter*innen Timo Dentler und Okarina Peter eine Szenerie entworfen, die an die Welt der Hobby-Indianer und Anhänger Karl Mays erinnert, dessen Villa Shatterhand (heute Heimat des Karl May-Museums) im benachbarten Radebeul steht. Zwischen Campingplatz-Charme und falscher Wild-West-Idylle entwickelte sich dabei die grotesk-makabre Farce über fremde Kulturen zu einer turbulenten Selbstbefragung über unseren heutigen Umgang mit dem Fremden. Die Akademist*innen der Giuseppe-Sinopoli-Akademie spielten unter der Musikalischen Leitung von Thomas Leo Cadenbach.

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Stücktrailer »Häuptling Abendwind«

»4.48 Psychose«

Eine der wichtigsten deutschen Erstaufführungen der vergangenen Jahre: Der junge britische Komponist Philip Venables hat in seiner ersten abendfüllenden Oper das Drama »4.48 Psychose« der Schriftstellerin Sarah Kane kongenial in Musik übertragen. 2019 hat der Shootingstar der jungen Komponistenszene sein Werk der Semperoper anvertraut, die den Dresdener Dichter Durs Grünbein beauftragt hat, Kanes komplexe Dichtung ins Deutsche zu übertragen. In Semper Zwei war Venables’ faszinierendes Psychogramm mit einem Ensemble aus sechs Sängerinnen zu erleben, in deren Mittelpunkt die renommierte Sopranistin und Spezialistin für Neue Musik Sarah Maria Sun stand. 

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Stücktrailer »4.48 Psychose«

Spielzeit 2018/19

 

Saison 2018/19

Künstlerisches Konzept zur Premierenpräsentation

Fotografien von Andreas Mühe

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