Biografie
Ballett

Alessandra Ferri

Ballettmeisterin, Gast

Die New York Times beschrieb die in Mailand geborene Künstlerin Alessandra Ferri als »eine der größten dramatischen Tänzerinnen aller Zeiten«. Sie begann ihre Ausbildung am Teatro alla Scala und besuchte anschließend die Royal Ballet School in London. 1980 gewann Ferri den prestigeträchtigen Prix de Lausanne und trat im selben Jahr dem Royal Ballet bei. 1983 erlangte sie Berühmtheit, als Sir Kenneth MacMillan die 19-jährige Tänzerin für Hauptrollen in seinen Balletten »Romeo und Julia«, »Manon« und »Mayerling« auswählte. Sir MacMillan kreierte mehrere Rollen für sie und machte sie zur Ersten Solistin des Royal Ballet. 1985 kam Ferri auf Einladung von Mikhail Baryshnikov an das American Ballet Theatre, wo sie bis 2007 als Erste Solistin engagiert war. Am Teatro alla Scala, wo sie von 1992 bis 2007 tanzte, wurde ihr der Titel Prima Ballerina Assoluta verliehen. Die Italienerin hat mit vielen großen Choreograf*innen unserer Zeit zusammengearbeitet, darunter Sir Frederick Ashton, Jerome Robbins, Anthony Tudor, Agnes De Mille, Roland Petit, Jiří Kylián, John Neumeier, William Forsythe und Twyla Tharp. 2006 erhielt Ferri von Präsident Carlo Azeglio Ciampi den Cavaliere Ordine al Merito della Repubblica Italiana. Darüber hinaus wurde sie mit zahlreichen international angesehenen Preisen ausgezeichnet, zum Beispiel dem Dance Magazine Award, dem Prix Benois de la Danse und dem Sir Lawrence Olivier Award (1983 und 2016). Zwischen 2008 und 2014 leitete sie das Tanz-Programm beim Spoleto Festival in Italien. Nach sechsjähriger Abwesenheit von der Bühne trat Alessandra Ferri 2013 beim Spoleto Festival wieder in Erscheinung: Sie präsentierte »The Piano Upstairs«, ein von ihr konzipiertes und choreografiertes Tanzstück mit Boyd Gaines, verfasst von John Weidman. Ferris kennzeichnende Theater-Produktion »Chéri« markierte ihre Rückkehr auf die US-amerikanische Bühne. Im Jahr 2015 kreierte Wayne McGregor für sie die Rolle der Virgina Woolf in »Woolf Works« am Royal Ballet und Neumeier die weibliche Hauptrolle in seinen »Choreografische Phantasien über Eleonora Duse«, das mit dem Hamburg Ballett zur Aufführung kam. Im Mai 2018 feierte die Ballerina ihre Premiere in »Afterite« am Metropolitan Opera House in New York, einer neuen Kreation von Wayne McGregor für das American Ballet Theater. Am Eröffnungsabend des neuen Linbury Theatre im Januar 2019 trat sie in dem »Trio ConcertDance« auf. Seit Juni 2019 gehört eine weitere bedeutende Rolle zum Repertoire von Alessandra Ferri: Winnie in Maurice Béjarts »L’Heure Exquise«, nach Samuel Becketts Theaterstück »Oh, les beaux jours (Glückliche Tage)«. (Stand: 2023)

Alessandra Ferri
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