La bohème – 400. Aufführung am 10. Oktober

Am 10. Oktober 2025 feierte die Semperoper Dresden einen besonderen Meilenstein: Christine Mielitz’ Inszenierung von Puccinis La bohème erreichte ihre 400. Vorstellung. Seit der Premiere am 23. Oktober 1983 begeistert die Produktion in der Ausstattung von Peter Heilein und wurde zu einem Publikumsmagneten, der Generationen von Semperoper-Gästen mit der Geschichte von der großen Liebe entgegen alle bourgeoisen Konventionen berührt. 

Mielitz’ Interpretation legt Wert auf atmosphärische Nähe, auf das Zwischenmenschliche, das in den Momenten von Glück ebenso wie im Abschied spürbar wird. In der zeitlos aktuellen Dresdner La bohème wird Puccinis Künstler-WG des 19. Jahrhunderts zum Spiegel von Sehnsucht nach Freiheit, Freundschaft, Liebe und Echtheit. Intime Begegnungen, grandiose Melodien, große Gefühle machen diese weltweit zu den bekanntesten Klassikern zählende Oper zu einem unvergleichlichen Erlebnis in der Semperoper.

Premiere 1983


Impressionen über die Jahre


Runde Zahlen, große Geschichten

Auch die Beteiligten auf und hinter der Bühne haben La bohème in Herz geschlossen. Wir haben Erinnerungen zusammengetragen ...

Fliegende Schuhe

Um ihre Aufmerksamkeit im großen Trubel auf der Bühne zu erlangen, provoziert Musetta Marcello – in der Inszenierung von Christine Mielitz warf (im Laufe der Inszenierungsjahre wurde die Szene leicht abgeändert) Musetta einen ihrer Schuhe nach ihm. Der geworfene Pumps findet seinen Weg zum Inspizientenpult (um für den Schlussapplaus wieder an meinem Fuß zu landen). Chefinspizient Stefan Auenmüller hat mir stets kleine Botschaften in die Innenseite des Schuhs geschrieben oder gemalt, was immer meine kleine Privatfreude am Vorstellungsabend war.
Ute Selbig, Kammersängerin

Geburtstagsgeschenk

Ein Mädchen aus dem Kinderchor, das besonders eifrig damit beschäftigt war, Pfannkuchen zu hamstern, entgegnete, dass ihre Mama, die an diesem Vorstellungstag Geburtstag hatte, unbedingt zwei originale La bohème Pfannkuchen geschenkt bekommen solle.
Andreas Heinze, Staatsopernchor

Heiliges Ritual

Ein feierlicher Streuselkuchen, der sowohl Vorfreude als auch ein starkes Zusammengehörigkeitsgefühl im Team schafft. Dieses süße Stück Tradition symbolisiert die Leidenschaft und Zusammengehörigkeit, die das Ensemble über all die Jahre hinweg verbindet.
Elisabteh Schröter-Kieß, Requisite

Leckereien

Vor allem das „echte Essen“ – der verführerische Duft von Kuchen, Brötchen und Eis zieht alle Kinder in seinen Bann. Die kleinen Künstler dürfen nicht nur brave Familienmitglieder darstellen, sondern auch als freche Straßenkinder umherturnen.
Claudia Sebastian-Bertsch, Leiterin des Kinderchores

Theaterillusion

Im Premierenjahr 1983 spielte ich die Rolle des Benoît. Freunde meiner Schwiegereltern, die mich nicht kannten, lobten meine sängerische Darbietung, zeigten sich aber erstaunt über das hohe Alter des Ehemanns der Tochter des befreundeten Paares – meiner Ehefrau. Die Maske hatte mich in einen etwa 70-Jährigen verwandelt, obwohl ich erst 28 Jahre alt war.
Matthias Henneberg, Kammersänger

Vorhang auf

In einer Vorstellung öffnete sich in der schnellen Verwandlung vom 3. zum 4. Bild der Hauptvorhang. Alle Bühnentechniker konnten sich mit einem Sprung von der Bühne retten oder hinter Kulissenteilen verstecken. Nur die zwei Kollegen, die den langen, schweren Telegrafenmast zur Seite tragen sollten, standen noch auf der Bühne und blickten mit großen Augen in den Zuschauerraum.
Jens Kühn, Bühnentechnik

La bohème

400. Vorstellung am 10. Oktober 2025
Weitere Vorstellungen:
26. Oktober 2025,
15., 21. November 2025 &
5., 12. Dezember 2025

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