Pausenwissen

© Christina Gransow
Trompeten für den Pharao
Wie bringt man das alte Ägypten der Pyramiden, der Sphinxen und der Pharaonen zum Klingen? Instrumente aus dieser – ja recht unbestimmten – Zeit, die das Libretto vorgibt, standen Verdi nicht zur Verfügung. Doch man wusste sich zu helfen: Anhand von Wandgemälden aus dem alten Ägypten wurde die Form von Trompeten nachgebaut, die optisch aber eher Fanfaren ähneln. Akustisch bringen sie einen leicht verfremdenden, antikisierenden Klang in die Musik und entführen in fremde Zeiten auf Plätze mit Obelisken und goldenen Tempeln …
Die Kunst und das Leben
Radamès steht in der Oper zwischen zwei Prinzessinnen: Der Pharaonentochter Amneris und der äthiopischen Prinzessin Aida. Die zweite wurde in der italienischen Erstaufführung 1872 von der Sopranistin Tereza Stolzová – besser bekannt als Teresa Stolz – gesungen, die bereits die Sopranpartie in der Messa da Requiem gesungen hatte. Sie wurde zu einer der engsten Vertrauten Verdis und war oft zu Gast beim Komponisten, was zu Spannungen zwischen ihr, ihm und seiner Gattin Giuseppina führte. Was war wirklich zwischen Teresa und Giuseppe? Wir wissen es nicht. In ihrem Roman Verdis letzte Versuchung von 2012 geht die Autorin Lea Singer übrigens dieser Frage nach.