Waltraud Meier wurde in Würzburg geboren. Sie studierte zunächst Anglistik und Romanistik, nahm aber gleichzeitig Gesangsunterricht. 1976 debütierte sie an der Würzburger Oper in der Partie der Lola (»Cavalleria rusticana«). In den folgenden Jahren erarbeitete sie sich ein breites Repertoire in festen Engagements in Mannheim, Dortmund, Hannover und Stuttgart. Ihr internationales Debüt gab sie 1980 am Teatro Colón in Buenos Aires als Fricka (»Die Walküre«). Mit ihrem triumphalen Erfolg als Kundry in Wagners »Parsifal« begann 1983 bei den Bayreuther Festspielen ihre Weltkarriere, die Waltraud Meier regelmäßig an die großen Bühnen in London, New York, Chicago, Mailand, Paris, Wien, Berlin und München führt. Heute gilt die als Kundry, Isolde, Ortrud, Venus und Sieglinde gefeierte Sängerin als eine der international bedeutendsten Wagnerinterpretinnen unserer Zeit. Aber auch im italienischen und französischen Fach ist sie weltweit als Eboli, Amneris, Didon, Carmen und Santuzza gefragt. Waltraud Meier hat mit bedeutenden Regisseuren wie Jean-Pierre Ponnelle, Luc Bondy, Harry Kupfer, Götz Friedrich, Klaus Michael Grüber, Heiner Müller, Jürgen Flimm und Patrice Chéreau sowie mit großen Dirigenten wie Daniel Barenboim, Riccardo Muti, Claudio Abbado, James Levine, Zubin Mehta, Giuseppe Sinopoli, Christian Thielemann, Valery Gergiev, Sir Simon Rattle, Riccardo Chailly, und Antonio Pappano zusammengearbeitet. Als Sängerin sucht sie immer wieder die Herausforderung und war in der Saison 2003/04 ausschließlich als Liedinterpretin und Konzertsängerin zu hören. Dabei gehörte die Matthäuspassion neben einem anspruchsvollen Liedprogramm von Brahms, Schubert und Hugo Wolff zu den Höhepunkten dieser Saison, die Waltraud Meier durch ganz Europa, Russland und in die USA führte. Mit der Saison 2004/05 kehrte sie zurück ins Opernfach und war u.a. als Carmen an der Semperoper Dresden zu erleben. Waltraud Meier fühlt sich seit Jahren dem West-Eastern-Divan Jugendorchester verbunden, mit dem sie bei gemeinsamen Tourneen auftritt und dessen Anliegen und Ziele sie unterstützt. Eine umfangreiche Diskographie und Videographie zeugen von der Vielseitigkeit der Sängerin in ihrer Darstellungskraft und Gesangskunst. Die mit zahlreichen Preisen geehrte Künstlerin ist Kammersängerin der Bayerischen Staatsoper und Kammersängerin der Wiener Staatsoper. An der Semperoper Dresden war sie in der Saison 2013/14 als Klytämnestra in der Neuproduktion »Elektra« zu erleben. Auch 2015/16 sang sie diese Partie in Dresden.