Intro

Semper:Donnerstag

»Der Hirt auf dem Felsen«

Semper:Donnerstag aus der Proszeniumsloge im Zuschauerraum der Semperoper

Eine kleine Opernszene, das ist Franz Schuberts Lied »Der Hirt auf dem Felsen«. Der Hirte, der hoch in den Bergen seine Herde bewacht, lauscht dem Echo seiner Stimme in den Bergen und spürt, wie seine Stimme den Raum der Natur füllt – und wie einsam er dabei ist. Doch das Gefühl der Einsamkeit weicht der Gewissheit, dass der nahende Frühling bald das Zeichen zum Aufbruch in die Welt geben wird.

Die Sängerin Anna Milder-Hauptmann hatte Franz Schubert gebeten, für sie eine Arie im Stil der italienischen Oper zu komponieren. Schubert, der dieser Bitte erst nach einigem Drängen im Jahr vor seinem Tod folgte, schuf sich selbst den Text zu seinem Werk, indem er mehrere Gedichtteile von Wilhelm Müller und Karl August Varnhagen von Ense zusammenfügte. Das Besondere an »Der Hirt auf dem Felsen« ist nicht nur die opernhafte Anlage sondern auch, dass der menschlichen Stimme die Klarinette an die Seite tritt, klingendes Abbild des »Widerhalls der Klüfte«, das der Hirte auf seinem Felsen findet.

»Der Hirt auf dem Felsen« wird meist von Sopranistinnen gesungen und ist doch vom Text her das Lied eines Mannes. Der Tenor Joseph Dennis aus dem Ensemble der Semperoper singt Schuberts Lied nun gemeinsam mit Wolfram Große, dem Solo-Klarinettisten der Sächsischen Staatskapelle Dresden, und dem Pianisten Johannes Wulff-Woesten.

Franz Schubert (1797-1828) »Der Hirt auf dem Felsen« für Sopran, Klarinette und Klavier D 965

Tenor: Joseph Dennis
Klarinette: Wolfram Große
Klavier: Johannes Wulff-Woesten