40 Jahre Wiedereröffnung der Semperoper

Ein Ausrufezeichen der Geschichte – ein Symbol gegen Krieg und Zerstörung

Nach 40 Jahren, geprägt von Zerstörung und Wiederaufbau feierte die Semperoper im Februar 1985 ihre Eröffnung mit nicht weniger als vier Premieren, darunter gar zwei Uraufführungen. Dabei bildeten Tradition und Moderne den Rahmen: Mit Webers Freischütz und dem ebenfalls von Joachim Herz inszenierten Rosenkavalier wurde auf die glanzvolle Geschichte des Hauses zurückgeblickt. Den Schritt in die Gegenwart ging man mit den Uraufführungen des Balletts Brennender Friede von Harald Wandtke zur zeitgenössischen Komposition von Udo Zimmermann und Die Weise von Liebe und Tod des Cornets Christoph Rilke, ein Werk von Siegfried Matthus. Die Anteilnahme der Dresdner Bevölkerung an der Wiedereröffnung war enorm. Das Ereignis wurde als Symbol gegen Krieg und Zerstörung gefeiert und bildete den Startpunkt für weitere Wiederaufbauprojekte in Dresden.

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In einem Land, das für den sozialistischen Fortschritt überall nach neuen Lösungen verlangte, fiel die Entscheidung für eine Rekonstruktion der historischen Architektur nicht leicht. Frühe Planungen für die künstlerische Gestaltung des Opernhauses sahen einen Stilbruch zwischen historischer Außenhülle und modernem, nach sozialistischen Prinzipien gestalteten Innenräumen vor. Doch ein Architekturwettbewerb brachte keinen eindeutigen Sieger hervor und das Wiederaufbauprojekt musste aufgrund dringender Wohnungsbauvorhaben gestoppt werden. Erst im September 1974 wurde die Planung wieder aufgenommen. Die wachsende denkmalpflegerische Bewegung führte im Folgejahr zu einem Vorschlag, die technischen Bereiche in einem separaten Gebäudekomplex unterzubringen und das Opernhaus weitgehend in seiner historischen Form zu erhalten.

Der Wiederaufbau der Semperoper wurde eine Gemeinschaftsleistung von etlichen Spezialisten verschiedener Gewerke und wäre ohne die vielfältige Unterstützung begeisterter Dresdner Bürgerinnen und Bürger nicht möglich gewesen wäre. Die immense Zeitspanne von 40 Jahren zwischen der Zerstörung und der Wiedereröffnung des Hauses umfasste die Sicherung der Ruine, die bühnentechnische, architektonische und denkmalgerechte Planung und Umsetzung der Arbeiten bis zum Einzug der technischen Gewerke und dem Probenbeginn der künstlerischen Ensembles für die Eröffnungspremieren im Februar 1985. Von Februar bis April 2025 wird die Semperoper in einer Ausstellung sowohl an die Zerstörung als auch an die gemeinschaftlichen Leistungen des Wiederaufbaus erinnern und aus bisher unbekannten Perspektiven betrachten, wo Vergangenheit und Gegenwart scheinbar miteinander verschmelzen.

Der Freischütz
Carl Maria von Weber

Musikalische Leitung Georg Fritzsch
Inszenierung Axel Köhler
Mit Markus Butter, Tilmann Rönnebeck, Golda Schultz, Mirjam Mesak, Ante Jerkunica, Maximilian Schmitt u.a.
Sächsischer Staatsopernchor Dresden, Sächsische Staatskapelle Dresden

Mit freundlicher Unterstützung der Stiftung Semperoper – Förderstiftung

Der Freischütz von Carl Maria von Weber war die Eröffnungspremiere zur Wiedereröffnung der Semperoper. Anlässlich der Feierlichkeiten steht erneut die Inszenierung von Axel Köhler auf dem Spielplan.

15., 19., 21. & 28. Februar, 19 Uhr
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6. Sinfoniekonzert – Giuseppe Verdi: Messa da Requiem
Zum Gedenken an die Zerstörung Dresdens am 13. Februar 1945

Dirigent Daniele Gatti
Mit Eleonora Buratto, Szilvia Vörös, Francesco Meli, Michele Pertusi, Sächsischer Staatsopernchor Dresden, Sächsische Staatskapelle Dresden

Gemeinsam mit der Sächsischen Staatskapelle Dresden wird Daniele Gatti Giuseppe Verdis Messa da Requiem zum Gedenken an die Zerstörung Dresdens musizieren und knüpft damit an eine in Dresden tief verwurzelte Tradition an.

12. & 13. Februar 2025, 19 Uhr
 20–108 €

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Videoinstallation auf die Semperoper

Als Ausrufezeichen des Erinnerns und Wachhaltens entwickelte das Kollektiv ochoresotto eine Videoinstallation für die Semperoper Dresden.
Mit freundlicher Unterstützung der Sächsischen Semperoper Stiftung

 12. bis 16. Februar 2025
jeweils von 17–21 Uhr
Theaterplatz, kostenfrei

Ausstellung zum 40. Jubiläum der Wiedereröffnung der Semperoper

Nach der Zerstörung Dresdens am 13. Februar 1945 lag die Stadt in Trümmern. Der Wiederaufbau war ein langer historischer Prozess. Eine der wichtigsten Etappen, die Wiedereröffnung der Semperoper, jährt sich 2025 zum 40. Mal: Ein freudiger Anlass, um aus bisher unbekannten Perspektiven zu betrachten, wo Vergangenheit und Gegenwart scheinbar miteinander verschmelzen.

Die Besichtigung der Ausstellung ist ab 1h vor Vorstellungsbeginn in Verbindung mit einer gültigen Eintrittskarte möglich.

Ausstellungszeitraum
12. Februar –10. April 2025
Opernhaus, zwingerseitiges Vestibül

Aktenzeichen spezial:
Führung durch die Ausstellung

Die Anteilnahme der Dresdner Bevölkerung an der Wiedereröffnung der Semperoper im Februar 1985 war enorm. Das Ereignis wurde gleichsam als Symbol gegen Krieg und Zerstörung aufgefasst und bildete den Startpunkt für weitere Wiederaufbauprojekte in der Stadt. Im Aktenzeichen spezial führt Kuratorin Elisabeth Telle durch die Ausstellung und gibt spannende Einblicke in die verschiedenen Entwurfs- und Bauphasen.

28. Februar & 25. März 2025, 16.30 Uhr (Einlass 16.00 Uhr)
Treffpunkt: Semperoper, Haupteingang
6,50 € (erm. 3 €)

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Fenster aus Jazz: Im Zeichen des Regenbogens

Günter Baby Sommer, eine zentrale Figur des europäischen Free Jazz, präsentiert gemeinsam mit dem Geiger Steffen Gaitzsch und dem Saxofonisten Johannes Enders ihre Interpretation von Olivier Messiaens Quatuor pour la fin du temps.

12. Ferbuar 2025, 20.30 Uhr
26 € (erm. 13 €)
Semper Zwei

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Semper Bar – Filmvorführung & Publikumsgespräch
Semperoper – Bilder einer Chronik in Zusammenarbeit mit dem ehemaligen Video- und Filmclub Pirna e.V.

Der Wiederaufbau der Semperoper wurde vom Team des Betriebsfilmstudios Club 16 des VEBs Strömungsmaschinen Pirna, dem späteren Pirnaer Film- und Videoclub e.V. filmisch begleitet. In acht Jahren entstanden ca. 5.000 Meter belichtetes Filmmaterial. Die Essenz daraus findet sich in der ca. einstündigen Filmdokumentation Semperoper – Bilder einer Chronik, die einen Einblick in die Schaffenszeit von Stuckateuren, Maler und Bauarbeiter gibt. Ehemalige Mitglieder des Pirnaer Filmclubs werden im Anschluss im Publikumsgespräch aus der Entstehungszeit des Films berichten.

13. Februar 2025, 19 Uhr
16 € (erm. 8 €)
Semper Zwei

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Semper Bar – VolkseigenTon

Musik und Lyrik aus der DDR
Mit Axel Ranisch, Ragna Schirmer und Matthias Daneck

Einen besonderen Abend gestalten Axel Ranisch, Ragna Schirmer und Matthias Daneck, indem sie die Frage nach dem eigenen Ton der DDR musikalisch und lyrisch erkunden. Sie beleuchten, wie politisch Kompositionen sind und welches Bild die DDR-Lyrik zeichnet. Neben bekannten Namen wie Paul Dessau und Bertolt Brecht betrachten sie auch weniger bekannte Werke. Ihre Auswahl stellt Privates und Politisches nebeneinander und bietet einen Streifzug durch die Jahre 1949 bis 1990, der zur Auseinandersetzung anregt.

14. Februar 2025, 19 Uhr
16 € (erm. 8 €)
Semper Zwei

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Stell dir vor, ein Vorhang erzählt Geschichte

Ein Meisterwerk der Wiederauferstehung: Der beeindruckende Schmuckvorhang der Semperoper, der die Bühne vom Zuschauerraum trennt, mit seinen Dimensionen von 11,80 × 15,70 Metern, wurde nach farbigen Originalentwürfen neu geschaffen. In der kreativen Atmosphäre des Palais im Großen Garten arbeiteten Künstler und Handwerker Hand in Hand, um nach vier Jahren intensiver Planung und harter Arbeit ein Stück Geschichte zurückzubringen. Seit dem 2. Juni 1984 ziert er erneut die Bühne der Oper und erzählt von der unermüdlichen Leidenschaft für Kunst und Kultur.

Semper Matinée – Zum 40. Geburtstag
Matinée zur Wiedereröffnung der Semperoper

Die Matinée ist als Zeitreise konzipiert – es werden Werke der Komponisten erklingen, die in der Woche der Wiedereröffnung 1985 auf dem Programm standen: Freuen Sie sich auf Musik von Carl Maria von Weber, Richard Strauss, Siegfried Matthus und Udo Zimmermann. Der Studienleiter der Semperoper und Komponist Johannes Wulff-Woesten wird überdies ein Werk zur Uraufführung bringen, das einen Bogen von der Vergangenheit in die Gegenwart spannt. Kleine Gesprächsrunden mit Zeitzeugen des Wiederaufbaus runden als Momentaufnahmen der Erinnerung die Geburtstagsmatinée ab.

15. Februar 2025, 11 Uhr
12 € (erm. 6 €)

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Kammerkonzert der Giuseppe-Sinopoli-Akademie

1923 gründete Fritz Busch als Chefdirigent der Staatskapelle Dresden die Dresdner Orchesterschule, deren Tradition heute von der Giuseppe-Sinopoli- Akademie fortgeführt wird. Anlässlich der 40. Wiederkehr der Eröffnung der Semperoper steht u.a. ein Werk auf dem Programm, das inhaltlich auf die Wiedereröffnung im Februar 1985 verweist: Die berührende wie aufrüttelnde Weise von Liebe und Tod des Cornets Christoph Rilke aus der Feder von Viktor Ullmann – vermutlich sein letztes Werk. Zur Aufführung kommt die Fassung von Bernd Thewes für 13 Instrumente.

16. Februar 2025, 11 Uhr
12 € (erm. 6 €)
Semper Zwei

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Verleihung des Friedenspreises Dresden 2025

Der Friedenspreis Dresden ist ein renommierter internationaler Preis, mit dem jährlich Personen oder Institutionen gewürdigt werden, die sich für Frieden, Völkerverständigung und Menschenrechte einsetzen. Vom Verein Friends of Dresden Deutschland 2010 ins Leben gerufen, wird der Preis heute durch die Initiative Friedenspreis Dresden – International Peace Price gUG verliehen und von der Klaus-Tschira-Stiftung gefördert. Preisträger 2025 ist der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte. Musikalisch umrahmt wird die festliche Matinée von der Jazzband masaa und dem Ensemble Mediterrain.

16. Februar 2025, 11 Uhr
10 €

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Das Kind und der Zauberspuk
Maurice Ravel

Musikalische Leitung Elias Grandy
Konzept & Video Grégoire Pont
Inszenierung James Bonas
Mit Sängerinnen und Sängern des Ensembles
Sinfoniechor Dresden – Extrachor der Semperoper Dresden
Sächsische Staatskapelle Dresden

Mit freundlicher Unterstützung der Sächsischen Semperoper Stiftung
Eine Produktion der Opéra national de Lyon in Kooperation mit Auditori de Barcelona

Diese Oper für Groß und Klein ist eine Liebeserklärung an die Macht der Fantasie und den Zauber der Oper.

Was würde ein Kinderzimmer erzählen, wenn es sprechen könnte? Da tobt ein Kind, weil es keine Hausaufgaben machen will; das bringt wiederum die Mutter auf die Palme. Als das Kind sein Zimmer verwüstet und sogar die geliebte Katze quält, ist das Maß voll: Plötzlich melden sich die misshandelten Möbel, Tassen, Bücher und Tiere zu Wort! Und schon ist das Kind mitten in einer Welt, in der es lernt, nicht immer nur an sich selbst zu denken.

Premiere
16. Februar 2025, 17 Uhr
Vorstellungen
22., 23. Februar 2025, 11 Uhr
9. März 2025, 14 & 18 Uhr
19. März 2025, 11 Uhr
12 € (erm. 6 €)
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