Semperoper Dresden

Motive von Rosemarie Trockel

Künstlerisches Konzept zur Premierenpräsentation 2022/23

Die Semperoper ist hocherfreut und dankbar, in der Spielzeit 2022/23 ihre Premierenplakate mit Motiven von Rosemarie Trockel, einer außergewöhnlichen Künstlerin mit internationaler Strahlkraft, präsentieren zu können. Susanne Springer, Leiterin Kommunikation & Marketing der Semperoper: »Die Kunst Rosemarie Trockels steht konsequent für eine gleichsam ausdrucksstarke, beziehungsreiche wie herausfordernde Bildwelt, häufig gepaart mit hintersinnigem Humor. Mit ihr wurden und werden gesellschaftskritische Themen und Positionen aus feministischer Sicht in der Kunstgeschichte festgeschrieben, die beispielhaft für die vielzitierten ›starken Frauengestalten‹ in den Werken der Gattungen Oper und Ballett stehen.« Für die Premierenplakatserie und die Gestaltung des Spielzeitheft-Umschlags 2022/23 durfte die Semperoper auf insgesamt elf Motive der Künstlerin, davon vier aus den Jahren 2020 und 2021, zurückgreifen. 

Rosemarie Trockel

Die 1952 im nordrhein-westfälischen Schwerte geborene Rosemarie Trockel gilt spätestens seit den ersten Ausstellungen ihrer Werke in der Galerie Monika Sprüth Köln und Philomene Magers Bonn in den 1980er Jahren als eine der bekanntesten deutschen Vertreterinnen zeitgenössischer Kunst. In ihren Werken aus Collagen, Strickbildern, Skulpturen, Installationen und Filmarbeiten erforscht die international gefragte Konzeptkünstlerin sowohl zeitgenössische als auch historische Übereinkünfte zur künstlerischen und sozialen Identität aus feministischer Perspektive. Dabei stellt sie das Konzept des männlichen Kunstgenies stets in Frage und formuliert mit scharfem Blick auf soziale und sexuelle Identität ihre gestalterische Kritik sowohl an der Kunstwelt als auch an restriktiven sozialen Normen.  

Ihr Studium absolvierte Rosemarie Trockel an der Fachhochschule Köln und lehrte später selbst von 1989 bis 2016 als Professorin der Kunstakademie Düsseldorf. 1995 wurde sie zum Mitglied der Akademie der Künste Berlin, 2012 zum Mitglied der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und Künste berufen. 2021 folgte ihre Wahl in die American Academy of Arts and Sciences. Heute lebt die vielfach ausgezeichnete und mit Preisen geehrte Künstlerin in Köln und Berlin.  

1999 war Rosemarie Trockel die erste Kunstschaffende, die Deutschland auf der Biennale in Venedig vertrat. Beispiele ihres vielseitigen Schaffens, das mit Mitteln unterschiedlicher künstlerischer Gattungen und Medien in radikaler Experimentierfreude soziale Vorbilder, geschlechtsspezifisches Verhalten und kulturelle Codes im kritischen Diskurs zu gesellschaftlichen, theologischen und naturwissenschaftlichen Konventionen hinterfragt, sind weltweit in Einzelausstellungen hochrangiger Institutionen zu sehen und in führenden Sammlungen vertreten. Ihr für die Saison 2008/09 gestaltetes Großformatbild im Rahmen der vom museum in progress in der Wiener Staatsoper konzipierten Ausstellungsreihe »Eiserner Vorhang« machte Trockel auch in der internationalen Opernszene bekannt.

Mehr Informationen auf spruethmagers.com

Spielzeitheft 2022/23

Die Spielzeit 2022/23 ausführlich vorgestellt.

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