Ist Handlungsballett im 21. Jahrhundert noch zeitgemäß? Kann man mit abstrahierenden Gesten, Pantomime und dem Schlüpfen in verschiedene Rollen heute noch eine Geschichte erzählen? Sind das überhaupt noch die richtigen Mittel? Und was sind das überhaupt für Geschichten? Diesen und vielen anderen Fragen widmet sich das eintägige Symposium »Pantomime, Tanz und Drama« für alle Interessierten, an dessen Ende die Deutsche Erstaufführung von »Peer Gynt« des schwedischen Choreografen Johan Inger steht. In einer Reihe von Vorträgen werden Erzählformen, Ästhetiken und Lesarten der historischen Form des Handlungsballetts in seiner Adaption im 21. Jahrhundert diskutiert.
Die Semperoper ist ein Stammhaus des klassischen Balletts und Handlungsballette haben hier eine lange Tradition. Neben der Entwicklung neuer Tanzformen und Bewegungssprachen nach dem 2. Weltkrieg blieb auch das Handlungsballett in den Interpretationen u.a. von Tom Schilling, Harald Wandtke oder Stephan Thoss bis hin zum aktuellen Ballettdirektor Aaron S. Watkin immer ein fester Bestandteil des Repertoires der Dresdner Company. Mit der Direktion des Kanadiers Aaron S. Watkin ist 2006 auch der zeitgenössische Tanz u.a. mit William Forsythe, Mats Ek, Ohad Naharin oder Jiří Kylián zunehmend in den Fokus getreten und neben eigenen choreografischen Rekonstruktionen solch großer Ballettklassiker wie »Schwanensee« oder »La Bayadère« hat Watkin mit Aufträgen zu Uraufführungen und Neukreationen von Stoffen wie »Giselle«, »Tristan + Isolde« (beide David Dawson), »Romeo und Julia« (Stijn Celis) und zuletzt »Carmen« von Johan Inger auch klassische Handlungsballett-Stoffe mit zeitgenössischen Bewegungssprachen verbunden.
Den Formen des Erzählens im Tanz hat der Schwede Johan Inger sich langsam angenähert, und nach einer langen Schaffensreihe abstrakter Ballette 2015 mit »Carmen« sein erstes Handlungsballett auf die Bühne gebracht. Wie auch sein »Peer Gynt« 2017 zeigt, bezieht er dabei alle Theaterkünste in seine Kreationen mit ein und hat seine ganz eigene Deutung einer ›Geschichte im Tanz‹ gefunden. In der abschließenden Gesprächsrunde des Symposiums u.a. mit Ballettdirektor Aaron S. Watkin kommt Johan Inger dann auch selbst zu Wort.
Als Referent*innen werden die Tanzdramaturgin und -wissenschaftlerin Dr. Patricia Stöckemann, die Tanzdramaturgin Carmen Kovacs, die Literaturwissenschaftlerin Lucia Ruprecht und der Autor und Dramaturg von Johan Inger, Gregor Acuña-Pohl, erwartet.
Veranstaltungsort Probebühne 2 (Funktionsgebäude der Semperoper)
Zugehörige Veranstaltungen
Erste Vorstellung
19:00 Uhr
Semperoper Dresden
Leider findet in dieser Saison keine Vorstellung mehr statt.
Premiere am
18:00 Uhr
Semperoper Dresden
Leider findet in dieser Saison keine Vorstellung mehr statt.