Am Klavier: Gerold Huber
Sie ist ein künstlerischer Meilenstein in der Karriere jedes Liedsängers: Franz Schuberts Zyklus »Winterreise « aus dem Jahr 1827. »Denn in der Tat führen meine Lieder nur ein halbes Leben, ein Papierleben, schwarz auf weiß … bis die Musik ihnen den Lebensodem einhaucht, oder ihn doch, wenn er darin schlummert, herausruft und weckt«, kommentierte 1822 der Dichter Wilhelm Müller den Wert der Musik für seine Gedichte. Er stimmte damit unwissentlich dem Bestreben Franz Schuberts zu, der von Müllers Gedicht-Zyklus so bewegt war, dass er augenblicklich begann, die insgesamt 24 Gedichte zu vertonen und die Komposition bis 1827, nur ein Jahr vor seinem Tod, abschloss.
Kammersänger Georg Zeppenfeld, ehemaliges Ensemblemitglied und der Semperoper seit Jahren als Gast eng verbunden, gestaltet gemeinsam mit dem renommierten Liedbegleiter Gerold Huber Schuberts anspruchsvolle Komposition und interpretiert mit seinem klangvollen, farbenreichen Bass die gleichnishafte Reise eines Wanderers zwischen überschwänglicher Freude am Leben und der hoffnungslosen Verzweiflung über die Endlichkeit des Seins.