Intro
Die andere Frau
Torsten Rasch
Dokumentation: Musiktheater von Torsten Rasch
Premiere 22. Januar 2022
Szenische Mitschnitte aus ungewöhnlicher Perspektive sowie ein Interview mit dem Komponisten Torsten Rasch gewähren Einblick in die kompositorischen Aspekte der Oper, die als Auftragswerk der Sächsischen Staatstheater entstanden ist und am 22. Januar 2022 in der Semperoper ihre Uraufführung feierte. Mit dieser Uraufführung festigte die Semperoper unter der Intendanz von Peter Theiler ein weiteres Mal ihre Tradition als Ur- und Erstaufführungshaus zeitgenössischer Kompositionen.
Besetzung
Besetzung
Musikalische Leitung Michael Wendeberg
Inszenierung Immo Karaman
Co-Regie Teresa Reiber
Bühnenbild Arne Walther
Mitarbeit Bühne Ariane Stamatescu
Kostüme Anni-Josephine Enders
Licht Christoph Schmädicke
Video László Zsolt Bordos / Bordos.Art.Works.
Dramaturgie Kai Weßler
Sarai Magdalena Anna Hofmann
Abram Markus Marquardt
Hagar Stephanie Atanasov
Die Augenzeugin Sussan Deyhim
Drei Engel Philipp Mathmann, Philipp Meraner, Ilya Silchuk
Sinfoniechor Dresden
AuditivVokal Dresden
Sächsische Staatskapelle Dresden
Auftragswerk der Sächsischen Staatsoper Dresden
Mit freundlicher Unterstützung der Stiftung Semperoper – Förderstiftung
Handlung
Handlung
Im Auftrag der Semperoper hat der Komponist Torsten Rasch gemeinsam mit dem Schriftsteller Helmut Krausser aus der biblischen Geschichte von Abram und seiner Frau Sarai ein Musiktheaterwerk entwickelt. »Die andere Frau« erzählt die Dreiecksgeschichte um die »Leihmutter« Hagar, die nach der Geburt von Sarais Sohn Isaak doch verstoßen wird. Die biblische Geschichte steht für die Entstehung der drei monotheistischen Weltreligionen, für Krieg und Frieden, Hass, Heimatverlust, Liebe und Toleranz. Torsten Rasch bezieht in seine Komposition frühe babylonische Textfragmente ein und öffnet mit Passagen für die iranische Sängerin Sussan Deyhim ein Fenster in eine ganz andere Musikkultur. Ursprünglich für die Spielzeit 2019/20 geplant, bringt die Semperoper »Die andere Frau« nun endlich auf die Bühne und lädt ihr Publikum an einen ungewöhnlichen Ort ein: Opernhandlung und Zuschauer finden gemeinsam auf der Bühne der Semperoper ihren Platz. Der Zuschauerraum wird Teil der Bühnenhandlung und erlaubt dem Publikum einen veränderten Blickwinkel auf seinen angestammten Platz.
Abram und seine Frau Sarai sind auf der Flucht vor Krieg und Hungersnot. In Ägypten, wo sie Zuflucht gefunden hatten, musste Sarai sich als Abrams Schwester ausgeben, um ihn zu schützen. Doch er hat sie nicht vor den ägyptischen Männern beschützt. Nun kann sie keine Kinder mehr bekommen. Sarai ist verbittert, doch Abram vertraut weiter auf Gott, der ihm eine segensreiche Zukunft im »gelobten Land« Kanaan verheißen hat. Da Sarai weiß, dass Abram für diese Zukunft eine Dynastie begründen muss, schlägt sie ihm vor, mit der jungen Sklavin Hagar ein Kind zu bekommen und dieses Kind als Erben großzuziehen. Abram, stolz auf seine Männlichkeit und durchdrungen von der Idee, ein Auserwählter Gottes zu sein, befielt Hagar, sich ihm hinzugeben und sein Kind auszutragen. Doch aus Eifersucht bereut Sarai ihren Plan schon bald. Ihre Eifersucht wächst, als Hagar schwanger wird. Hagar fürchtet um ihr Leben und will in die Wüste fliehen. Doch dort erscheint ihr ein Engel, der sie zum Bleiben bewegt und ihr den Namen des Sohnes verkündet: Ismael. Sarai sieht ihre Stellung als Ehefrau Abrams immer mehr in Frage gestellt und weigert sich, das Kind anzuerkennen. Sie will die Nebenfrau Hagar fortjagen, sobald diese ihre Aufgabe als Leihmutter erfüllt hat. Als Abram die Nachricht von der Zerstörung der Städte Sodom und Gomorrha erhält, reagiert Sarai hartherzig und ohne Mitgefühl. Da erscheinen drei geheimnisvolle Gäste – in Wahrheit drei Engel –, die Sarai prophezeien, dass sie doch noch einen Sohn bekommen wird: Isaak. Sarai triumphiert über Hagar, die vergeblich darauf hinweist, dass Ismael Abrams erstgeborener Sohn ist. Sie fordert von Abram, Hagar zu töten, um die Konkurrenz der beiden Frauen und der beiden Söhne zu beenden. Doch Abram weigert sich, einen Mord zu begehen und unterwirft sich dem Willen Gottes. Vorgeblich um sie zu schützen, schenkt er Hagar die Freiheit und fordert sie auf, schnellstens zu fliehen. Hagar durchschaut Abrams feige Entscheidung und zieht mit ihrem Sohn in die Wüste. Die drei Engel prophezeien, dass beide Söhne überleben und zu Gründungsfiguren von zwei Weltreligionen werden.
Trailer und Making-of
Trailer und Making-of
Werkeinführung
Werkeinführung
»Die andere Frau« ist ein Auftragswerk der Semperoper Dresden. Dramaturg Kai Weßler erläutert Hintergünde zum Werk und zur Inszenierung.

Pausengespräch
Pausengespräch mit dem Regisseur Immo Karaman

Regisseur Immo Karaman inszeniert die Uraufführung »Die andere Frau«. Kai Weßler hat mit ihm über das Erkunden eines neuen Musiktheaterwerkes und die Herausforderungen der Oper gesprochen.