Intro

Oper
Making-of

Il viaggio a Reims – Making-of (1)

Gespräch mit der Regisseurin Laura Scozzi

In der Regie von Laura Scozzi gelangt mit »Il viaggio a Reims/Die Reise nach Reims« ein lange Zeit verschollenes Stück Gioachino Rossinis zur Dresdner Erstaufführung. Die italienische Regisseurin lebt seit vielen Jahrzehnten in Frankreich und inszeniert vorrangig in Deutschland. Bekannt ist sie dabei für ihre ebenso scharfsinnigen wie humorvollen Interpretationen und ihre Fähigkeit, Doppelbödiges sicht- und erlebbar zu machen. Rossinis komische Oper als Spiegel der Gesellschaft ist für heutige Zuschauer sicher weniger leicht dechiffrierbar als zur Zeit ihrer Uraufführung, der Kosmos »Europa« als reales wie symbolisches Gebilde ist ungleich komplexer geworden. Doch genau dieser Brückenschlag ins 21. Jahrhundert ist essentiell für Scozzis Lesart des Werkes: »Ich möchte Europa nicht als historisches Museum zeigen, in dem ich mit Umständen arbeite, die mit uns heute gar nichts mehr zu tun haben. Ich bin keine Museumswärterin, sondern Regisseurin und sehe es als meine Aufgabe, die zeitlosen Fragen zum Thema Europa, die in Rossinis Stück stecken, und die heutige Situation in den Mittelpunkt meiner Betrachtung zu rücken.«

Premiere 28. September 2019