In der kommenden Saison 2022/23 begrüßt die Semperoper Dresden ihr Publikum aus aller Welt zu einer Vielzahl an außergewöhnlichen Premieren, zwei »Ring«-Zyklen mit Christian Thielemann, den »Richard Strauss-Tagen in der Semperoper« sowie zu vielen Wiederaufnahmen beliebter Repertoirestücke und einem facettenreichen Angebot an Sonderveranstaltungen.
Das bietet der Spielplan 2022/23:
- 10 Neuproduktionen und 30 Wiederaufnahmen in den Sparten Oper, Ballett und Junge Szene
- Zwei Uraufführungen in den Sparten Oper und Ballett
- »Der Ring des Nibelungen« unter der Musikalischen Leitung von Christian Thielemann im Januar/Februar 2023
- »Richard Strauss-Tage in der Semperoper« unter den Musikalischen Leitungen von Christian Thielemann, Omer Meir Wellber und Jakub Hrůša über die Osterfeiertage 2023
- Semper Zwei und Junge Szene mit einer Auswahl von Oper bis Musical – darunter zwei Dresdner Erstaufführungen – und neuen »Education«-Angeboten
- Semperoper Ballett bringt David Dawsons Choreografie »Romeo und Julia« zur Uraufführung und präsentiert den neuen dreiteiligen Ballettabend »White Darkness« mit zwei Dresdner Erstaufführungen
- Didaktische Sonderveranstaltungen mit thematischem Bezug regen zum Dialog an
- Premierenplakate 2022/23 mit Motiven der Konzeptkünstlerin Rosemarie Trockel
Dresden, 2. März 2022. Mit zehn Neuproduktionen sowie dreißig Wiederaufnahmen von Repertoirestücken in rund 365 Vorstellungen in den Sparten Oper, Ballett und Junge Szene – davon zwei Uraufführungen und drei Dresdner Erstaufführungen – hält der Spielplan 2022/23 ein gewohnt reiches Angebot an aufregend neuen, aber auch tradierten und wiederaufgenommenen Werken bereit. Nach dem globalen Pandemiegeschehen, das die Umsetzung der ursprünglich für die beiden vergangenen Spielzeiten geplanten Programme mit den erwarteten Künstler*innen zum Teil verhinderte, schreitet die Semperoper in der fünften Saison unter Peter Theilers Intendanz mit Aussicht auf einen gesicherten Spielbetrieb unter Normalbedingungen auf dem von ihm erarbeiteten künstlerischen Weg wieder voran. Der Spielplan 2022/23 verfolgt zum einen weiterhin das Konzept, mit klassischen herausragenden Opern- und Ballettwerken, richtungsweisendem modernem Musiktheater und hochkarätigen Künstler*innen Dresdens Ruf als Kulturstadt von Weltrang zu festigen. Zum anderen werden die notgedrungen abgesagten Premieren- und Repertoirestücke, die dieses Konzept vorsieht, wieder in den Spielplan integriert.
So beginnt die Spielzeit 2022/23 fulminant mit einer zweiten Uraufführung unter Peter Theilers Intendanz, mit dem zurzeit noch in der Entstehung befindlichen Opernprojekt »chasing waterfalls«. Zusammen mit der Künstlergruppe phase7 performing.arts Berlin als gedankliche Urheberin, dem Hongkonger Komponisten Angus Lee und dem Experimentalstudio kling klang klong entwickelte die Semperoper das Opernprojekt »chasing waterfalls«, in dem sich Digitalisierung und neue Produktionsformen mitein-ander verbinden. Der Titel dieser fast 70-minütigen Oper steht sinnbildlich für den Versuch, das Unfassbare fassbar zu machen, wenn sich die Gattung Oper unter Einbeziehung Künstlicher Intelligenz neuen Formen öffnet und der allgegenwärtigen Digitalisierung ihre Referenz erweist. Mit der durch die Sächsische Semperoper Stiftung unterstützten Uraufführung beschreitet die Semperoper noch zu erkundende Pfade in zukünftige Opernwelten. Erstmals werden sequenzweise in »Deep Learning«-Prozessen durch Künstliche Intelligenz erzeugte kompositorische, textliche und gesangliche Darbietungen in Echtzeit auf der Semperoper-Bühne zu erleben sein. Zu diesem Opernprojekt in Koproduktion der Semperoper mit phase 7 performing.arts Berlin und dem Hong Kong New Visions Arts Festival ist eine eigene Presseveranstaltung in Berlin im Frühjahr 2022 vorgesehen. Projektpartner ist der Digitaldienstleister T-Systems MMS mit Hauptsitz Dresden.
Im Sinne der Repertoire-Erneuerung freut sich die Semperoper, eine neue Fassung von »La traviata« zur Premiere zu bringen. Mit Unterstützung der Stiftung Semperoper – Förderstiftung präsentiert die Semperoper mit Barbora Horákovás Neuinszenierung erstmalig in Dresden eine von einer Frau erarbeitete Deutung von Verdis Melodramma. Die Regisseurin hat bereits mit großem Erfolg Inszenierungen in Semper Zwei, wie 2019 »Der goldene Drache« und 2022 »Die kahle Sängerin«, realisiert. Neben den mit dem Haus eng verbundenen Komponisten des deutsch-romantischen Repertoires, Wagner und Strauss, huldigt die Semperoper nun mit »La traviata« dem ihr ebenso nahen italienischen Komponisten, Giuseppe Verdi. Unter der Musikalischen Leitung von Stefano Ranzani gibt die rumänische Sopranistin Adela Zaharia ihr Hausdebüt in der Partie der Violetta Valéry.
Ebenfalls unterstützt durch die Stiftung Semperoper – Förderstiftung und in Koproduktion mit dem Théâtre des Champs-Élysées und der Metropolitan Opera New York kommt Bellinis »La sonnambula« in der Inszenierung von Rolando Villazón unter der Musikalischen Leitung eines der profiliertesten Belcanto-Dirigenten, Evelino Pidò, zur Premiere. In der Neuinterpretation des gefeierten Regisseurs, Puppenspielers und Kunstpfeifers, Nikolaus Habjan, hebt sich dann danach in der Semperoper der Vorhang für Monteverdis »L’Orfeo«. Bereits für die Spielzeit 2020/21 angekündigt, kommt mit der lautten compagney unter der Musikalischen Leitung von Wolfgang Katschner und mit Rolando Villazón in der Titelpartie die Originalfassung zur Dresdner Erstaufführung.
Tschaikowskys thematisch wie musikalisch intensives Werk »Pique Dame«, für dessen Neuinszenierung ein Meister der feinen psychologischen Figurenführung, der mehrfach preisgekrönte Film- und Theaterregisseur Andreas Dresen, gewonnen werden konnte, sowie Aribert Reimanns Kammeroper »Die Gespenstersonate«, für die Dresdner Erstaufführung inszeniert von Corinna Tetzel, komplettieren in der Semperoper beziehungsweise in Semper Zwei den Opern-Premierenreigen 2022/23. Außerdem kommt – zwar nicht in szenischer Fassung, dafür in konzertanter Form – mit »Attila« ein weiteres Opernwerk Giuseppe Verdis in der Spielzeit 2022/23 zur Erstaufführung in der Semperoper, gesungen von unter anderem Georg Zeppenfeld in der Titelpartie und Andrzej Dobber als Ezio.
Gleichfalls mit zwei aufregenden Neuproduktionen vertreten ist die Sparte Junge Szene in der Spielstätte Semper Zwei mit Martin Smolkas Kinderoper »Das schlaue Gretchen« und dem Rock-Musical »The Toxic Avenger – Der Rächer der Vermüllten« des Komponistenduos David Bryan und Joe Dipietro, letzteres in der Inszenierung von Manfred Weiß, Künstlerischer Leiter der Spielstätte Semper Zwei und Leiter der Education und der Sparte Junge Szene.
Neben den Wiederaufnahmen wichtiger Produktionen des Repertoires, die für die breite künstlerische Gewichtung der Semperoper stehen, wie unter anderem »Les Huguenots/Die Hugenotten«, »Il viaggio a Reims/Die Reise nach Reims«, »Platée«, »La bohéme«, »La Cenerentola/Aschenputtel«, »Der Freischütz«, »Le nozze di Figaro/Die Hochzeit des Figaro« und »Rigoletto« oder »Weiße Rose« und »4.48 Psychose« in Semper Zwei, gelten bereits im Vorfeld die Rückkehr von Wagners »Der Ring des Nibelungen« auf die Bühne der Semperoper und die über Ostern 2023 stattfindenden »Richard Strauss-Tage in der Semperoper« als besondere Höhepunkte, wie die Ministerin für Kultur und Tourismus, Barbara Klepsch, im Vorwort des Spielzeitheftes 2022/23 betont.
Zu den Aufführungen der beiden »Ring«-Zyklen werden mit unter anderem Christa Mayer, Tuuli Takala, Anna Gabler, John Lundgren, Andreas Schager, Georg Zeppenfeld, Markus Marquardt und Jürgen Sacher exzellente Solist*innen in Dresden erwartet. Umso größer ist die Vorfreude der Wagnerianer weltweit, die Sächsische Staatskapelle Dresden wieder unter der Musikalischen Leitung ihres Chefdirigenten bei diesem Opernereignis von internationaler Bedeutung zu erleben. Christian Thielemann wird ebenso bei der Wiederaufnahme von Wagners »Die Meistersinger von Nürnberg« am Pult der Staatskapelle stehen, wie auch bei den Wiederaufnahmen der Strauss-Opern »Arabella« und »Der Rosenkavalier«. Beide Opern erklingen im Rahmen der über die Osterfeiertage 2023 stattfindenden »Richard Strauss-Tage in der Semperoper«, die mit einem hochkarätigen, dichten Programm aus großen Produktionen und kleinen Preziosen dem Werk des mit der Stadt Dresden und seinem Opernhaus eng verbundenen Komponisten gewidmet sind. Die Konzertveranstaltungen im Rahmen der Festtage werden zu einem späteren Zeitpunkt bei der Presseveranstaltung der Sächsischen Staatskapelle bekanntgegeben.
Für das Semperoper Ballett hat dessen Associate Choreographer, David Dawson, den zeitlosen Stoff von »Romeo und Julia« für ein neues tänzerisches Gewand genutzt, um sein drittes, der Klassik verpflichtetes Handlungsballett im Dresdner Ballettrepertoire zu kreieren. Unter der Musikalischen Leitung von Benjamin Pope bringt die Sächsische Staatskapelle Dresden am Premierenabend die Musik von Sergej Prokofjew, op. 64 zu Gehör. Eine weitere Premiere feiert die Company mit dem Ballettabend »White Darkness«, die drei völlig unterschiedlichen Choreografien von William Forsythe, Sharon Eyal und Gai Behar sowie Nacho Duato vereinigt. Ballettdirektor Aaron S. Watkin ist es stets ein besonderes Anliegen, in jeder Saison neue Choreografen und vor allem Choreografinnen in der Semperoper mit ihren Arbeiten vorzustellen. Die Ballettpremieren und die wiederaufgenommenen Repertoirestücke wie »Carmen«, »Peer Gynt« und »Die Tempeltänzerin/La Bayadère« spiegeln die stilistische Vielfalt des Semperoper Ballett ebenso wider, wie das mit der Palucca Hochschule für Tanz Dresden gemeinsam gestaltete Programm für die »Palucca Sommerbühne«. »Die Pandemiezeit war besonders für unsere Tänzer*innen mit Stücken, die trotz Einstudierung und Vorfreude nicht zur Aufführung kommen konnten, eine schwere Bürde. Jetzt zeigt unsere Company wieder ihre gesamte künstlerische Bandbreite und was sie zu leisten vermag«, so Intendant Peter Theiler.
Dem großen internationalen Renommee ihres Namens verpflichtet, geht die Semperoper Dresden somit mit über 360 Vorstellungen in die neue Spielzeit. Mit sechs Opernneuproduktionen, jeweils zwei Premieren in den Bereichen Ballett und Junge Szene – darunter zwei Uraufführungen – und mit 33 Repertoirestücken in allen Sparten darf sich die Semperoper weiterhin zu den künstlerisch produktivsten und lebendigsten Opernhäusern von Weltrang zählen. Hinzu kommen die zahlreichen Konzerte und Veranstaltungen der Sächsischen Staatskapelle Dresden, die ihr Programm 2022/23 separat zu einem späteren Zeitpunkt vorstellen wird.
Die Semperoper ist hocherfreut und dankbar, in der Spielzeit 2022/23 ihre Premierenplakate mit Motiven von Rosemarie Trockel präsentieren zu können. Für die Premierenplakatserie und die Gestaltung des Spielzeitheft-Umschlags 2022/23 durfte die Semperoper auf insgesamt elf Motive dieser außergewöhnlichen Künstlerin mit internationaler Strahlkraft international Künstlerin, davon vier aus den Jahren 2020 und 2021, zurückgreifen.
Der Termin für den Kartenvorverkauf sowie für den Erwerb von Abonnements und Pakete für die Spielzeit 2022/23 wird zu einem späteren Zeitpunkt bekanntgegeben. Weitere Informationen auf semperoper.de.
Das komplette Pressdossier mit weiteren Informationen zum Programm, den Künstler*innen der Spielzeit 2022/23 der in der Semperoper und weiteren Zahlen&Fakten liegt zum Download im geschützten Pressebereich bereit auf semperoper.de/presse