Dresden, 27. September 2023. Bereits für die Saison 2021/22 erwartet, hebt sich endlich am Samstag, 7. Oktober 2023 der erste Premierenvorhang dieser Spielzeit für die fünfte Dresdner Neuproduktion von »Turandot«. Fast 100 Jahre nach der ersten Dresdner und damit deutschen Erstaufführung von Puccinis Opernklassiker, entkleidet die Französin Marie-Eve Signeyrole das Märchen um die todbringende Prinzessin seines exotischen Gewandes. Ihre Inszenierung versetzt das Dresdner Premierenpublikum in eine dystopische Science-Fiction, in dem die Menschheit um ihre Weiterexistenz bangt.
Sowohl inspiriert von der atmosphärischen Musik Giacomo Puccinis als auch von der cineastischen Trilogie »Die Tribute von Panem«, entfaltet die filmerfahrene Star-Regisseurin mit ihrem Team um Co-Regisseur Heiko Hentschel mit inszenatorisch eingesetzter Videounterstützung die blutigen »Turandot-Games« auf der Bühne der Semperoper als öffentliches Medienspektakel. Peter Theiler betont, wie wichtig es ihm trotz Corona-Verschiebung war, am spannenden Konzept des Regieteams festzuhalten und die besondere inszenatorische Herausforderung nun in seiner letzten Spielzeit als Intendant der Sächsischen Staatsoper anzunehmen.
In der Titelpartie begrüßt die Semperoper anlässlich der Premiere von »Turandot« die Norwegerin Elisabeth Teige zurück in Dresden. Die weltweit gefeierte Sopranistin mit dem besonders warmen und lyrisch-dramatischen Timbre wurde erst vor wenigen Tagen in ihrer Heimat für ihre herausragende Rolleninterpretation der Chrysothemis in der Osloer »Elektra« mit dem norwegischen Musikkritikerpreis 2022/23 geehrt. Neben der schauspielerischen und sängerischen Ausnahmekünstlerin kehrt als weltweit gefragter Calaf-Interpret der südkoreanische und mehrfach ausgezeichnete Operntenor Yonghoon Lee ebenso an die Semperoper zurück. Vom mit u.a. Elbenita Kajtazi als Liù und Aleksei Kulagin als Timur hochkarätig besetzten Premierenensemble ist Semperoper-Ensemblemitglied Lawson Anderson in seinem Rollendebüt in der Partie des Mandarin hervorzuheben.
Am Pult der Sächsischen Staatskapelle Dresden steht der kroatische Dirigent Ivan Repušić, unter dessen Musikalischer Leitung gemeinsam mit dem großartigen Ensemble der Sinfoniechor Dresden – Extrachor der Semperoper Dresden, der Sächsische Staatsopernchor Dresden und der Kinderchor der Semperoper Dresden singen. Der Chefdirigent des Münchner Rundfunkorchesters, Erster ständiger Gastdirigent an der Deutschen Oper Berlin und Chefdirigent des Kammerorchesters Zadar brillierte an der Semperoper als Musikalischer Leiter zahlreicher Opernaufführungen, zuletzt der Neuproduktion »Madama Butterfly« von Giacomo Puccini.
Mit dem großen italienischen Verismo-Komponisten Giacomo Puccini, dessen Todesdatum sich 2024 zum hundertsten Mal jährt, und seinem letzten Opernwerk verbindet Dresden eine ganz besondere Beziehung. Nur knapp drei Monate nach der Uraufführung in der Mailänder Scala am 25. April 1926 fand im Dresdner Opernhaus die deutsche Erstaufführung von »Turandot« unter der Musikalischen Leitung von Fritz Busch statt. Die Staatsoper Dresden konnte damit an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert ihre Stellung als bedeutendes Opernhaus für Uraufführungen und deutsche Erstaufführungen wieder einmal festigen. Allerdings hatte Puccini eine unvollendete Oper hinterlassen. Daher und aufgrund der kurzen Probenzeiten bezweifelten die damaligen Kritiker, ob die Dresdner Aufführung dem Werk gerecht werden könne.
Diesem Ereignis und der Dresdner Aufführungsgeschichte der Oper hat das Historische Archiv der Sächsischen Staatstheater ein »Aktenzeichen« mit dem Titel »Fernöstliche Exotik im Schnellzug« gewidmet. Gemeinsam mit dem für die Neuproduktion verantwortlichen Dramaturgen der Semperoper, Benedikt Stampfli, wird Archivmitarbeiterin Elisabeth Telle über die verschiedenen szenischen Umsetzungen der Oper »Turandot« in Dresden sowie über die jetzt gespielte Schlussvariante informieren.
»Turandot« Giacomo Puccini
Dramma lirico in drei Akten
Inszenierung: Marie-Eve Signeyrole
Co-Regie: Heiko Hentschel
Premiere am Samstag, 7. Oktober 2023 um 19 Uhr in der Semperoper
Weitere Aufführungen im Oktober und November 2023 laut Spielplan
Mit u.a Elisabeth Teige, Elbenita Kajtazi, Yonghoon Lee, Aleksei Kulagin, Alessio Arduini, Simeon Esper, Aaron Pelgram, Lawson Anderson u.a.
Live-Kamera: Stefan Mampouya, Eckart Reichl
Es spielt die Sächsische Staatskapelle unter der Musikalischen Leitung von Ivan Repušić. Es singen der Sinfoniechor Dresden – Extrachor der Semperoper Dresden, der Sächsische Staatsopernchor Dresden und der Kinderchor der Semperoper Dresden.
Projekt Partner: Sparkassen-Finanzgruppe Sachsen, Ostsächsische Sparkasse Dresden, Sparkassen-Versicherung Sachsen, LBBW
Mit freundlicher Unterstützung der Sächsischen Semperoper Stiftung
Karten für die Vorstellungen sind in der Schinkelwache am Theaterplatz (T +49 (0)351 4911 705) und online erhältlich.
»Fernöstliche Exotik im Schnellzug«
Aktenzeichen zu »Turandot«
Montag, 16. Oktober 2023 und Donnerstag, 19. Oktober 2023 jeweils um 18 Uhr
im Historischen Archiv der Sächsische Staatstheater, Ostra-Allee 9, 01067 (Eingang über Malergäßchen)
Um Voranmeldung wird gebeten unter historischesarchiv@saechsische-staatstheater.de
Anfragen für Rezensionskarten richten Sie bitte mit Angabe des redaktionellen Auftrags und den voraussichtlichen Veröffentlichungsdaten an presse@semperoper.de.
Das Bild- und Pressematerial zu den Aufführungen der Semperoper sowie die Serie der Premierenplakate stehen im Pressebereich zum Download bereit.
Foto: Premierenmotiv zu »Turandot« © Marton Perlaki. Das Motiv ist Teil des künstlerischen Konzepts zur Premierenpräsentation 2023/24 mit einer Serie von Arbeiten von Marton Perlaki.