Oper

Le nozze di Figaro / Die Hochzeit des Figaro

Wolfgang Amadeus Mozart

Opera buffa in vier Akten Libretto von Lorenzo Da Ponte nach dem Schauspiel »La folle journée ou le Mariage de Figaro« von Pierre Augustin Caron de Beaumarchais

Premiere 20. Juni 2015

In italienischer Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln

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                                    Die Hochzeit des Dienerpaares Figaro und Susanna steht kurz bevor, und alles könnte so schön sein – wären da nicht der liebeslüsterne Graf Almaviva, der Susanna seit Langem nachstellt, sowie der rachsüchtige Doktor Bartolo und seine Haushälterin Marcellina, die eine Hochzeit allesamt verhindern wollen. Nach zahlreichen Intrigen gelingt es Figaro und Susanna mit Hilfe der Gräfin und dank eines ausgeklügelten Racheplans schließlich, Almaviva mit seiner eigenen Verführungskunst zu schlagen und am Ende alle rechtmäßigen Paare (wieder) zusammenzuführen. Wolfgang Amadeus Mozarts »Die Hochzeit des Figaro«, 1786 am Wiener Hoftheater uraufgeführt, ist die erste der drei Mozart-da-Ponte-Opern, die trotz der rasanten komödienhaften Handlung bereits die aufrührerischen Gedanken der Französischen Revolution erkennen lässt. Der Regisseur Johannes Erath lädt das Publikum in seiner »Figaro«- Inszenierung zu einer Reise durch die unterschiedlichen Epochen der Theatergeschichte ein, ausgehend von der Commedia dell’arte bis hin zur Moderne.

                                    Handlung

                                    1. Akt
                                    Figaro und Susanna wollen heiraten, brauchen dafür aber die Erlaubnis des Grafen, der seine Einwilligung zwar versprochen hat, sich aber beständig an Susanna ranmacht und sie unbedingt noch vor der Hochzeit mit Figaro selbst ins Bett kriegen will – er würde auch bezahlen. Marcellina und Bartolo wollen Figaro eins auswischen und ebenfalls die Hochzeit verhindern. Marcellina würde nämlich selbst gern den viel jüngeren Figaro heiraten und hat auch ein Druckmittel in der Hand, denn sie hat Figaro ein Darlehen mit der Auflage gewährt, dass er sie heirate, wenn er das Geld nicht zurückzahlen kann. Der junge Page Cherubino, der am Morgen vom Grafen bei der Tochter des Gärtners, Barbarina, erwischt worden ist, und entlassen werden soll, kommt zu Susanna, die er um Fürsprache für sich bei der Gräfin bitten wollte. Ausgerechnet hier wird er nun wieder vom Grafen überrascht und entdeckt. Der Graf  ist außer sich, lässt sich am Ende aber überreden, Cherubino nicht zu entlassen, sondern ihn als Offizier in sein Regiment zu nehmen, das weit weg stationiert ist. Er soll sofort abreisen.

                                    2. Akt
                                    Die leicht melancholische Gräfin weiß, dass ihr Mann hinter jeder attraktiven Frau her ist. Sie will ihm mit Hilfe von Susanna und Figaro eine Falle stellen, damit er seine Untreue öffentlich eingestehen und zu ihr zurückkehren muss: Seine Eifersucht soll gesteigert werden, indem man ihn anonym über eine angebliche Affäre der Gräfin informiert, und außerdem soll er von Susanna zu einem Rendezvous eingeladen werden, zu dem dann aber nicht Susanna, sondern der als junge Frau verkleidete Cherubino gehen soll, so dass die Gräfin ihren Mann bei diesem Rendezvous erwischen kann. Sie probieren dafür mit Cherubino Frauenkleider an, werden dabei aber vom Graf überrascht und verstecken den Jungen hinter einer Tür. Der Graf wittert den Betrug, will die Tür einschlagen, holt Werkzeug, kommt zurück und findet zum Erstaunen aller nur Susanna hinter der Tür, die Cherubino inzwischen befreit hatte, der dann kurzerhand aus dem Fenster sprang. Der Gärtner Antonio hat allerdings draußen jemanden springen sehen, der dabei ein Dokument verloren hat. Figaro sagt aus, er selbst sei vor Schreck aus dem Fenster gesprungen und habe dabei das Schreiben verloren, das er mit Hilfe der Frauen richtig als die Offiziersernennung Cherubinos identifizieren kann, die der ihm gegeben habe, weil ein Stempel darauf fehle. Für die Auflösung der für alle peinlichen Szene sorgen schließlich Marcellina und Bartolo, die mit der Forderung einer gerichtliche Prüfung des Heiratsanspruchs von Marcellina an Figaro herein platzen.

                                    3. Akt
                                    Die Gräfin und Susanna wandeln den Intrigenplan ein bisschen ab. Statt Cherubino als Frau verkleidet, soll nun die Gräfin selbst als Susanna verkleidet zum Rendezvous mit dem Graf gehen, damit der von seiner Frau beim Seitensprung mit ihr selbst ertappt werden kann. Derweil ist auch geklärt, dass Marcellinas Ansprüche an Figaro gerichtlich durchsetzbar wären, weshalb Susanna Figaro frei kaufen will. Doch plötzlich müssen Marcellina und Bartolo durch Figaros Erzählungen und an einem einzigartigen Muttermal an seinem Arm erkennen, dass Figaro tatsächlich der uneheliche Sohn der beiden ist, der als Kind entführt wurde. Marcellina und Bartolo wollen nun auch heiraten und Figaro als ihren Sohn anerkennen.
                                    Die Gräfin diktiert Susanna den Brief, um den Graf zum Rendezvous zu bestellen. Sie steckt den Brief mit einer Haarnadel zu, denn zum Zeichen, dass er verstanden hat, soll der Graf die Nadel an Susanna zurück bringen lassen. Bei der Feier zur Erklärung der anstehenden Doppelhochzeit, an der Cherubino als Mädchen verkleidet teilnimmt, vom Graf aber erkannt wird, spielt Susanna ihm den Brief zu. Figaro beobachtet gerade noch, wie der Graf den Brief liest, wobei er sorgfältig auf die Nadel zu achten scheint – Figaro ahnt, was gespielt wird.

                                    4. Akt
                                    Im Garten legt sich Figaro am Abend auf die Lauer, denn von Barbarina, die die Nadel an Susanna zurückbringen sollte, hat er erfahren, dass hier das Treffen des Grafen mit seiner Braut stattfinden soll. Susanna und die Gräfin haben sich allerdings so zurechtgemacht, dass man im Halbdunkeln die Gräfin für Susanna und sie selbst für die Gräfin halten kann. Als erster fällt Cherubino auf die Kostümierung rein, denn er versucht die Gräfin zu küssen, die er für Susanna hält. Dann kommt der Graf, der als Bezahlung für den erwarteten Sex kurzerhand seiner Frau, die er für Susanna hält, einen Brillantring gibt. Figaro macht sich bemerkbar, so dass sich die Gräfin als Susanna verstecken muss, während Susanna, die die Gräfin spielt, auf Figaro trifft, der sie an der Stimme erkennt, aber so tut, als falle er auf den Schwindel herein und nun also vermeintlich mit der Gräfin flirtet. Das wird vom Graf beobachtet, der im Dunkeln vergeblich nach Susanna gesucht hat. Wütend stellt er das Liebespaar zur Rede, muss aber entdecken, dass es sich um Susanna handelt, während seine eigene Frau aus dem Versteck kommt und ihn mit dem Brillantring als Beweis zu einer vor allen abgegebenen Reue-Erklärung ihr gegenüber zwingt. Sie nimmt seine Entschuldigung an. Alle sind zufrieden.

                                    Werkeinführung

                                    »Le nozze di Figaro« wird in der Inszenierung von Johannes Erath zur Reise durch die Theatergeschichte. Dramaturg Kai Weßler erläutert Inszenierungskonzept und Hintergründe von Wolfgang Amadeus Mozarts Oper.

                                    Porträtzeichnung des Dramaturgen Kai Weßler
                                    Kai Weßler, Dramaturg; Zeichnung Semperoper

                                    Regiekonzept

                                    Drei Epochen auf dem Theater

                                    Überlegungen zur Neuinszenierung von »Le nozze di Figaro«

                                    Heute nun gehört Mozarts »Le nozze di Figaro« zu den meistgespielten, bekanntesten und beliebtesten Opern des Repertoires. Doch hat sie uns 230 Jahre nach ihrer Entstehung und je nach Zählung mindestens fünf bis sechs Revolutionen weiter (1789, 1848, 1918, 1945, 1968, 1989) eigentlich wirklich noch etwas zu sagen? Wie ist diese Muster-Oper aus der Zeit der »Wiener Klassik« im 21. Jahrhundert an uns heranzuholen?

                                    Für die Dresdner »Figaro«-Konzeption hat uns eine philologisch womöglich unzulässig freie Interpretation mit Rückbezug auf das Werk von Beaumarchais inspiriert, die weiter greift als nur auf die unmittelbare Vorlage. Für uns lassen sich nämlich die drei Schauspiele der heute so genannten »Figaro«-Trilogie von Beaumarchais pointiert gelesen als Verweise auf drei verschiedene Genres verstehen, die jeweils eingebettet sind in historisch unterscheidbare gesellschaftskulturelle Zusammenhänge. Und diese verschiedenen Sichtweisen führen vom Rokoko des 18. Jahrhunderts über die europäischen Revolutionen bis hinein in unsere heutige Bürgerlichkeit.

                                    »Die nutzlose Vorsicht oder Der Barbier von Sevilla« von 1775 – obwohl ursprünglich als Text für eine Oper konzipiert – ist noch am stärksten den Hanswurstiaden verbunden, die Beaumarchais um 1763 verfasste, also einem volkstümlichen Theater der Jahrmärkte, das wie die ältesten Formen der Commedia dell’arte in Italien ursprünglich als eine Art Anlock-Stehgreifspiel mit immer den gleichen szenischen Schablonen und Figuren vor den Bretterbuden des Jahrmarkts geboten wurde. Voll von derber Situationskomik, Slapstick-Elementen und unverhüllten sexuellen Anzüglichkeiten, brachte es allgemeine menschliche Gefühle auf den Punkt. Und gerade deshalb dürften sich hinter den Schablonen der Figuren, ihren typisierten Kostümen und dem sich immer wiederholenden Plot die Zuschauer doch selbst erkannt und belacht haben.

                                    Beaumarchais’ »Der tolle Tag oder Figaros Hochzeit«, 1784 in Paris auf der Kippe zur Revolution entstanden und uraufgeführt, ist mit seiner frechen Satire und dem Spott auf die Welt der Adeligen das gewitzteste Stück der ganzen Trilogie. Als deren Mittelstück ist es auch wahrhaftig deren Herzstück, weil sich hier über Spaß und Rührung hinaus ein gesellschaftliches Anliegen artikuliert. Es ist eine Komödie mit Spaß an der Revolution, ein Intrigenspiel, das weit über Situationskomik hinausgeht, mit Sprachwitz und unter Verwendung schon quasi-psychologischer Begründungen.

                                    »L’Autre Tartuffe ou la Mère coupable« (»Ein zweiter Tartuffe oder Die Schuld der Mutter«, eigentlich eher: »die sündige, ehebrecherische Mutter«), entstanden 1790, uraufgeführt 1792 in Paris, der vielleicht zu Recht heute beinahe vergessene postrevolutionäre Schluss der Trilogie von Beaumarchais, ist für uns am ehesten als Antizipation des bürgerlichen Trauerspiels in noch erhaltener Komödiengestalt zu verstehen, wie sie uns heute womöglich beim gut gemachten Boulevardtheater begegnen kann. Das Stück spielt 1790, die Französische Revolution ist geschehen, und die uns bekannten Figuren sind tatsächlich inzwischen nach Paris gezogen und üben sich in Bürgerlichkeit. Wie dann allmählich herauskommt, besteht die Schuld der Mutter in der seit den Ereignissen aus »Der tolle Tag« doch noch ausgelebten Liebe zu Cherubino, der, selbst gefallen, ihr einen Sohn hinterlassen hat: Léon, der nun im Pariser Palais des Grafen offiziell als dessen Sohn lebt. Doch auch der Graf hat inzwischen eine heimliche Tochter aus der Verbindung mit einer anderen Frau, Florestine, die er als Mündel in sein Haus aufgenommen hat. So ergibt sich einerseits eine an »Der tolle Tag« erinnernde Figurenkonstellation, bei der Graf und Gräfin sich als gleichwertig Schuldige am Ende gegenseitig verzeihen und auf die inzwischen amtlich eingeführte Möglichkeit zur Ehe-Scheidung doch noch verzichten können. Andererseits ist, wie schon im Titel mit der expliziten Bezugnahme auf Molière angedeutet, auch eine neue Konstellation eingeführt, indem Figaro im Tartuffe ähnlichen Monsieur Bégearss einen hochtalentierten Gegenspieler findet, der es auf das Geld aller abgesehen hat.

                                    Projiziert auf Mozarts »Le nozze di Figaro«, lässt sich die Bezugnahme auf die Schauspiel-Trilogie von Beaumarchais nutzen, indem wir nun den ersten Akt erkennbar als »veraltetes« Theater mit Figuren der Commedia dell’arte realisieren: Susanna und Figaro, Graf und Cherubino, Marcellina und Bartolo bespielen in den Kostümen der Commedia dell’arte – sich selbst dazu noch gegenseitig spiegelnd – eine Bretterbühne auf der Bühne, die die Trickkiste des Theaters im ganz wörtlichen Sinne erfahrbar werden lässt. Mozarts zweiten und dritten »Figaro«-Akt lassen wir dann wie ein Rokoko- Theater aussehen, das den Spaß an Intrigen und Täuschung, Sprachwitz und Versteckspiel als »revolutionäre« Provokation und als Aufmüpfigkeit gegen die ständische Ordnung verdeutlicht. Und im vierten Akt wird uns schließlich die in Beaumarchais’ letztem Trilogie-Teil erahnbare Vorausschau auf das bürgerliche Trauerspiel zu Anreiz und Legitimation, das Opernspiel in den Formen und Attitüden heutiger Schauspielkunst stattfinden zu lassen.

                                    Das kann dann der Melancholie und Tristesse bürgerlicher Sicherheit ebenso entsprechen wie der in Mozarts Finale scheinbar wiederhergestellten guten Ordnung der in Treue gehaltenen Ehe. Die beständige Betonung der Theatersituation mit sichtbaren Verweisen auf die historischen Theaterformen im Bühnenbild, den Kostümen und der Personenregie lässt im Kern dieses Spiels im Spiel hoffentlich dann wieder die ganz rudimentären menschlichen Gefühle nachvollziehbar werden, um die es auch im heutigen Leben immer noch geht: Begehren, Spaß, Eifersucht, Lust, Angst und ja – die Liebe! (…)

                                    Der vollständige Artikel »Von Liebe, Revolutionen und Jungfräulichkeit« von Francis Hüsters ist im Programmheft zu »Le nozze di Figaro« abgedruckt.

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