Biografie
Oper

Ekkehard Klemm

Dirigent

Ekkehard Klemm wurde 1958 im damaligen Karl-Marx-Stadt, heute Chemnitz, geboren. Nach seiner Zeit im Dresdner Kreuzchor unter Rudolf Mauersberger und Martin Flämig schloss sich ein Studium in den Fächern Dirigieren bei Siegfried Kurz und Komposition bei Manfred Weiss, Reiner Kunad und Wilfried Krätzschmar in Dresden an. Wichtige Anregungen erhielt er auch von Hartmut Haenchen, Peter Gülke, Kurt Masur und Rolf Reuter. Von 1984 bis 1988 war er Kapellmeister am Landestheater Altenburg, danach Chefdirigent am Theater Greifswald bzw. Theater Vorpommern, ehe er 1996 an das Staatstheater am Gärtnerplatz nach München wechselte. Hier dirigierte er zahlreiche Ur- und Erstaufführungen, die international Aufmerksamkeit erregten, so Tarnopolskis »Wenn die Zeit über die Ufer tritt« (1999), Henzes »Die englische Katze« (2001), Terterians Sensationserfolg »Das Beben« (2003), Schnebels »Majakowskis Tod« (2005) sowie Nonos »Intolleranza« (2007). Daneben zählte das gesamte Opernschaffen von Mozart und Verdi zu Klemms Repertoire, sowie auch Spielopern und Operetten. Es entstanden eine TV-Produktion von Lortzings »Der Wildschütz« mit dem Regisseur Claus Guth und die Kultinszenierung von Flotows »Martha«, unter Mitwirkung von Loriot. Gastdirigate führten Klemm zu vielen namhaften deutschen Orchestern und Opernhäusern sowie nach Schweden, Griechenland, Italien, Polen, Tschechien, in die Schweiz, nach Österreich, die USA, Russland, Armenien, Südkorea und Südafrika. Er war Jury-Mitglied bei zahlreichen Wettbewerben und gab Masterclasses u.a. in Rom, Seoul, Wrocław, Pamplona, Pretoria und Sankt Petersburg. Seit 2003 ist Klemm Professor für Dirigieren an der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber in Dresden. Seit 2004 leitet Klemm die Singakademie Dresden, mit der er neben dem gesamten chorsinfonischen Repertoire von Bach bis Britten auch zahlreiche Uraufführungen bestritt, so u.a. von Lothar Voigtländer, Manfred Weiss, Wilfried Krätzschmar, Alexander Keuk und Reiko Füting sowie Ekkehard Klemm selbst. Auch das selten gespielte Dresdner Repertoire der Barockzeit (Gebel, Fehre) sowie Webers »Oberon« und Schumanns »Faust-Szenen« sowie die Oper »Genoveva« kamen zur Aufführung. Ehrenamtlich engagiert sich der Dirigent als Präsident des Verbandes Deutscher KonzertChöre VDKC (seit 2013), als Mitglied des Sächsischen Kultursenats und der Sächsischen Akademie der Künste. Er gehört zum Kuratorium der Bach Stiftung Leipzig, des Schostakowitsch-Festivals Gohrisch und des Forum Tiberius in Dresden. Im Jahr 2016 wählte ihn die Elbland Philharmonie Sachsen zu ihrem neuen Chefdirigenten.